Die Mini Ramp auf dem Skateplatzl, die Tourbusse der Fachstelle Pop und einige mehr … Projekte wie diese wären ohne den Förderverein des Feierwerks nicht möglich gewesen. Doch warum braucht ein Verein nochmal einen Verein? Im Interview habe ich den Vorsitzenden des Fördervereins, Klaus Martens, das und noch ein bisschen mehr gefragt. Lest selbst:
Warum braucht ein Verein einen Förderverein?
Dazu muss man wissen, dass der Förderverein ursprünglich ein Verein zur Förderung vom Radio Feierwerk war. Der wurde gegründet, als wir mit dem Radiomachen angefangen haben, weil das Radio nicht von der Stadt bezuschusst wird. Das ist ein Projekt, das wir selbst finanzieren müssen. Wir hatten zudem praktisch keine Werbeeinnahmen, weshalb wir uns eine Konstruktion zur Finanzierung des Radios überlegen mussten. Unser Vorbild war zum Beispiel Radio Z in Nürnberg, in dessen Förderverein auch ca. 1000 Mitglieder sind.
Später haben wir das dann umgeändert in einen Förderverein fĂĽr das gesamte Feierwerk. Der Verein muss sich nämlich mit seinen gesamten Geschäftsbereichen irgendwie tragen und auch das Radio mitfinanzieren. Da leistet der Förderverein seinen Beitrag dazu.Â
Das Feierwerk ist zudem nur zu 50 Prozent städtisch gefördert. In manchen Bereichen kann man über Gastronomie und Vermietung Umsatz machen. In anderen Bereichen, wie den Kinder- und Jugendeinrichtungen, benötigt man hingegen zusätzliche Finanzierungsmöglichkeiten.
Welche Vorteile habe ich als Fördervereinsmitglied?
Angefangen haben wir mit einem sehr aufwändigen Freikartensystem, auch von anderen Veranstaltern, die uns auf diese Art und Weise gesponsert haben. Das haben wir jedoch wieder abgeschafft. Mitglieder erhalten gelegentlich einen Infobrief, richtige Vergünstigungen gibt es nicht. Man kann aber darüber nachdenken. Ich fände das gut, um die ganze Sache etwas attraktiver und exklusiver zu gestalten.
Wie hoch ist der Jahresbeitrag? Und kann ich auch nur eine einmalige Spende abgeben?
Spenden kann man immer. Wir sind ein gemeinnütziger Verein, somit bekommt man dann auch eine Spendenquittung. Als Mitglied des Fördervereins wird der Betrag von 120 Euro einmal im Jahr abgebucht. Als Schüler oder Student ist man ermäßigt und bezahlt somit nur die Hälfte.
Warum ich Fördermitglied in diesem bunten Laden bin
Andrea ist mittlerweile seit vier Jahren Mitglied im Förderverein. Im Folgenden erzählt sie, was sie dazu bewegt hat und warum sie davon so überzeugt ist.
„Es begann 2010 mit der Band U2. Diese hat vor vielen Jahren fĂĽr eine Konzertkarte im Olympiastadion 140 EUR verlangt – und das waren noch nicht einmal die besten Plätze. Wir dachten, mit dem Geld kann man auch was Besseres machen und haben unserer (bis dorthin) Lieblingsband das Gehör verweigert. Und angefangen, neue Bands zu hören und zu sehen.
So kamen wir auf die Veranstaltung „Flowerstreet Festival 2010“. Uns war klar, dass wir mindestens eine Generation zu alt für das Feierwerk waren. Aber wir sind hingegangen – und haben mehrere lehrreiche Erfahrungen gemacht: Wir haben großartige Musik von uns bis dahin unbekannten Bands gehört (z.B. The Exclusive und Sarah Sophie). Und: es hat niemanden in diesem wundervollen bunten Laden gestört, dass wir fast 50 waren. Kein Mensch hat uns blöd angeredet – übrigens noch nie in den darauf folgenden acht Jahren.
Wir haben uns ein bisschen mit dem Feierwerk beschäftigt und mitbekommen, was dort noch abläuft. Bandproberäume, Spielnachmittage fĂĽr Eltern und Kinder, Workshops, UnterstĂĽtzung junger KĂĽnstler und vieles mehr. Klare Commitments gegen Rassismus und fĂĽr Vielfältigkeit. Das sind schon ziemlich viele GrĂĽnde, hier Fördermitglied zu sein. Und ganz klar: es kostet uns eigentlich nur eine Konzertkarte einer groĂźen ‚ĂĽberkandidelten‘ Band.“