Schon gewusst? In der Feierwerk Funkstation gibt es seit Kurzem eine selbstgebaute Miniramp zum Skaten und ihr solltet unbedingt mal vorbeischauen! Doch wie kam’s zu der Idee? Jonas aus der Funkstation berichtet hier mehr davon!
Wie ein einziger Satz meine (kurze) Skateboard Karriere prägte
2008 war mein internationaler Durchbruch. Ich spreche jetzt nicht von einer Musik- oder Sportkarriere, nein, es ging eigentlich nur um meine Autonomie als junger Reisender. Wie zu dieser Zeit gefühlt jeder junge Mensch, war auch ich nach dem Abitur weit weg. Neuseeland. Was sich super individuell angefühlt hatte und auch so geplant war, wurde dann doch eher zu einem “Ah guck mal, schon wieder Deutsche” – Aufenthalt. Gelangweilt von diesem Ambiente schmiss ich mich mit aller Vehemenz unter die Locals… und fand Anschluss. Tom, Surfer, Skateboarder und Zimmerer, gewährte mir auf seiner Couch einen Schlafplatz und eine coole Zeit begann. Gab es keine Wellen, wurde geskatet, gab es keinen Asphalt, wurde geteert, wurde geteert, wurde gefedert… Ne, jetzt habe ich mich im Unsinn verloren.
Also, wir sind viel geskatet und zwar auf jedem Untergrund, der so ging. Und natürlich auch in Skateparks. Auf dem Coping einer wirklich richtig hohen und senkrecht fallenden Halfpipe (so habe ich es als Anfänger zumindest in Erinnerung) stand ich dann also irgendwann und ja, stand da halt dann. Tom sah das und sagte nur: Just do it, don’t even think about it. Gesagt, getan, Drop in. JIPPIE JIPPIE YEAH!!
Ein lang angedachtes Projekt verwirklichen: Den Bau einer Miniramp
Zurück in Deutschland ging ich dann also meinen anderen Karrieren wieder nach. Studieren und arbeiten und so. Ich hörte noch von Tom, dass es ihm gut gehe und er nun in seinem Hinterhof eine Miniramp selbst gebaut habe. Viel übt sich genauso gut wie früh, sagt man ja immer. Die Surf- und Skateszene Dunedins war hellauf begeistert, die Anwohner*innen allerdings nicht. Die Jugend war halt mal wieder laut. Fast schon beruhigend zu wissen, dass die wirklich entspannten Kiwis auch Spießer*innen bei sich haben. Aber na gut, ich war nicht dabei, daher will ich jetzt auch nicht urteilen. No judgement. Das Miniramp-Projekt war also kurz nach Fertigstellung der Ramp wieder beendet. Schade eigentlich, dachte ich mir und lief ca. 13 Jahre später als Sportpädagoge (jemand, der sich mit Sport auskennt) der Feierwerk Funkstation den ebenfalls im Domagkpark ansässigen Nachbarn Alex und Frank über den Weg.
Alex und Frank schickte in diesem Fall wahrhaftig der (Skateboard-)Himmel. Passt, wie A… auf Eimer, hätte Jürgen Klopp gesagt. Ein Designer und ein Architekt, hauptberuflich passionierte Skateboarder, nebenberuflich Väter und motiviert, ein auch schon von mir lang angedachtes Projekt zu verwirklichen: den Bau einer Miniramp.
Von der Planung über die Angebotsauswahl bis hin zum Schuften auf der Baustelle
Hier flossen nun also die Expertisen dreier absoluter Ehrenmänner – ich hab mich da jetzt mal mit eingeschlossen – in die Verwirklichung einer oder mehrerer, wahrscheinlich einfach vieler Skater-Kindheitsträume. Von der Planung der optimalen Größe der Ramp, über die Auswahl des besten Angebotes, bis hin zum Schuften auf der Baustelle waren Alex und Frank bei allem dabei. Als persönliches Highlight bleibt für mich eine Nachtschicht mit Rotationslaser in Erinnerung. Hierbei wurden in Millimeterarbeit die Sockel der Miniramp höchst professionell in den Rasen gepflastert. Merke: Je weniger Tageslicht, desto deutlicher tritt ein Laser in Erscheinung. Aber nicht nur Alex und Frank opferten sich der Ramp Sache wegen auf. Die halbe Nachbarschaft, Groß und Klein, war beim finalen Aufbau der Ramp involviert und gab so manchen Schweißtropfen in der sengenden Maisonne dazu. Noch einmal shout-outs an alle!!
So manche Hürde wurde da schon genommen, die jetzt zum Beispiel einfach unter der Ramp verbaut ist. Ein Problem, gerufen bei dem Namen Betonbank, bereitete schon ein wenig Magenschmerzen. Lang hatten Alex, Frank und ich uns den Kopf zerbrochen, wie wir denn nun die optimale Größe der Ramp realisieren könnten, mit dieser doofen Betonbank im Weg stehend. Gedo Skateparks machte es möglich. Flexibel in der Planung, präzise in der Verwirklichung, Bank umramped, Problem gelöst.
Der Bau der Miniramp im Zeitraffervideo
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Die Miniramp in der Feierwerk Funkstation – ein Traum, umrahmt von Bank und Baum
Da steht sie jetzt also, die Miniramp, wusste selbst nicht so recht wie ihr geschah und auf einmal war sie da. Ein Traum, umrahmt von Bank und Baum quasi. Ein verfeinertes, veredeltes, spitzes Juhee!.. für jede*n, der/die sich den Drop In traut.
P.S.: Eine Sache liegt mir noch besonders am Herzen: Ich hoffe, die Kids sind beim Fahren nicht zu leise, nicht, dass sich am Schluss gar niemand beschwert. Und wenn ich es bin, weil ich unbedingt meinen nächsten Blogbeitrag fertig schreiben muss und unter meinem Büro die Skateboards scheppern. Mich dann auch einfach ignorieren!
P.P.S.: Schilder an der Miniramp bitte durchlesen und beachten!