Musik

Liebe und Revolution – Frittenbude live in der Muffathalle

Das Feierwerk veranstaltet Konzerte nicht nur im eigenen Haus, so auch an diesem Abend. Die Muffathalle fĂŒllte sich langsam, aber sicher. Als es dann endlich soweit war, scheinen alle auf ihren PlĂ€tzen und freudig gespannt zu sein. Nach einer langen Pause und dem Warten auf das heiß ersehnte neue Album sind Frittenbude endlich wieder live on stage in MĂŒnchen! 

LĂ€rm fĂŒr sein eigenes Leben machen

Frittenbude, das ist Electro-Punk-Rock mit ein bisschen Hip Hop. Gesellschaftskritisch, dabei immer gut drauf und nie erwachsen geworden. Es brauchte einige Soloprojekte der drei KĂŒnstler, eine gemeinsame Reise nach Nepal und dazu ein wenig Selbstfindung fĂŒr jeden selbst. Danach fĂŒhlten sich Johannes Rögner, Jakob HĂ€glsperger und Martin Steer freier und losgelöster in dem, was sie taten. Sie zogen sich in ein Haus in der Uckermark zurĂŒck und begannen, an ihrem fĂŒnften Album zu arbeiten.

Den Release des neuen Albums „Rote Sonne“ feierte die Band bereits im gleichnamigen Club in MĂŒnchen. Von MĂ€rz bis Mai befinden sich die drei nun auf großer Albumtour in Deutschland und Österreich. Lueam, einst Mitglied der Band Findus, lĂ€utet den Konzert-Abend mit seinem erfrischend experimentellem Sound ein. Das Publikum war angeheizt. Mit einem Einspieler des Dirty Dancing Soundtracks „Time of my life“ und dem anschließenden Song „Kanister“ begann der Auftritt der ursprĂŒnglichen Rosenheimer. Und schon rollte der Bass!

Die Geschichte ist ein Loop

„Manchem Hass kann man nur mit Hass begegnen, aber die Dunkelheit darf niemals siegen“, so SĂ€nger Johannes Rögner wĂ€hrend des Konzerts. Die Bandmitglieder sind keine politischen Aktivisten, setzen aber immer wieder klare politische Statements gegen Rechts. Frittenbude macht „Songs fĂŒr Leute, die nicht klar kommen im Leben“. Die polarisierenden und beißenden Kommentare treffen beim Publikum voll ins Schwarze. Auf dem Konzert sind die einwandfreien OhrwĂŒrmer „Insel“ und „SĂŒchtig“ zu hören, genauso aber unkonventionelle Liebeslieder wie „Emma“. Die Texte sind mal kryptisch, mal betont plakativ. Neben der stĂ€ndigen Rebellion wird aber vor allem Eins betont:

Es geht um Liebe

Das Konzert stand ganz klar unter dem Motto „Spread the love“. So forderte die Band das Publikum auf, einen Fremden zu umarmen. Das eigene Leben und die Liebe sollen an diesem Abend gefeiert werden. Und das Publikum hat dafĂŒr krĂ€ftig LĂ€rm gemacht – da soll nochmal jemand sagen, MĂŒnchen sei schwierig!

Bei Songs wie „Mindestens in 1000 Jahren“ und „Bilder mit Katze“ konnte man schon mal GĂ€nsehaut bekommen. Bei den Zeilen „Du kaufst der Frau, die du liebst, ein Shirt von Audiolith, das sie auch laufend anzieht, weil es da draußen nichts gibt wie dieses Shirt von Audiolith mit den schönen großen Buchstaben“ strahlte das Publikum mit seiner Textsicherheit. Die Stimmung und der Bezug zum Publikum wurde intimer, wenn das nicht schon beim Stage Diving zuvor der Fall war.  Zu Ende ging der Abend dann aber mit  gestreckten Mittelfingern bei einem kleinen aber feinen Rave auf alte „Klassiker“ von Frittenbude. Es kam also jeder auf seine Kosten und die Muffathalle wurde mĂ€chtig abgerissen!

Anna ist Werkstudentin in der Öffentlichkeitsarbeit. Sie kĂŒmmert sich vor allem um das Eintragen der Veranstaltungen auf der Website und Social Media. Bei allem, was HipHop, Sneakers, Flyern und Konzerte angeht, ist sie am Start.

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