Kulturszene

LISTEN TO MUNICH: Zehn Schritte zu einer gelungenen Popkonferenz

LISTEN TO MUNICH – pop.culture.summit., veranstaltet von der Feierwerk Fachstelle Pop, lockte am 11. und 12.11.2022 rund 650 Menschen ins Feierwerk. Die Begeisterung für die Münchner Popkulturszene war greifbar, das “Hallo” groß. Das Programm war unfassbar vielfältig und wir wagen zu behaupten, dass für jede*n etwas dabei war.

In Panels, Workshops und Sessions ging es um viele verschiedene Dinge: Was braucht die bayerische Popkultur? Welchen Wert hat (Pop)kultur nach einer Pandemie? Wo bekommen Musiker*innen Förderungen? Wie können wir FINTA+ in der Musik unterstützen? Bis zur fertigen Konferenz war der Weg aber weit. Hier kommen 10 Schritte zu einer Popkonferenz:

Schritt 1: Vision

Es war natürlich nicht so, dass die Fachstelle Pop eines Tages kollektiv mit dem Traum einer Popkonferenz aufgewacht ist. Viel mehr waren wir jahrelang auf Konferenzen, wie der Dialog.Pop, dem Reeperbahn Festival oder der c/o pop in ganz Deutschland unterwegs. Immer im Hinterkopf der Gedanke: Sowas in der Art braucht München auch – und wir würden es gerne machen.

Schritt 2: Geld

Unglaublich, aber wahr: Eine Popkonferenz kostet. Umso glücklicher sind wir darüber, dass wir im Kulturreferat der Landeshauptstadt München, dem Jugendkulturwerk, dem Kompetenzteam Kultur- und Kreativwirtschaft und der Initiative Musik Unterstützer*innen gefunden haben, die unsere Vision fördern wollten. Und damit nicht genug: Von den Förderer*innen haben wir auch wertvollen Input für unser Programm bekommen.

Schritt 3: Team

Das Mammutprojekt einer Popkonferenz kann natürlich nicht mal so nebenbei von den Mitarbeiter*innen der Fachstelle Pop gestemmt werden. Daher haben wir uns Christian Kiesler und Tess Rochholz von Target Concerts ins Boot geholt, die nicht nur viel Erfahrung mit der Koordination von Großveranstaltungen mitbringen, sondern auch inhaltliche Expertise.

Schritt 4: Partner*innen

Unsere eigenen Ideen in allen Ehren, aber eine Konferenz, gerade eine Popkonferenz, lebt von verschiedenen Einflüssen und Blickwinkeln. Deshalb haben wir mit dem Verband der Münchner Kulturveranstaltenden e.V. (VDMK), dem Verband für Popkultur in Bayern e.V. (VPBy), MusicBYwomen*, der Fachstelle Moderation der Nacht und den Popularmusikbeauftragten des Bezirks Oberbayern gesprochen und sie um Ideen und Unterstützung gebeten. Dank ihrer Anmerkungen und Hilfe konnten wir das Programm um einige weitere spannende Punkte erweitern. Zum Beispiel um eine Tour durch das Münchner Nachtleben mit Kay Mayer, dem Moderator der Nacht und das Panel “Bayern spielt!?”, das VDMK und VPBy organisiert haben.

Schritt 5: Programm

Was will die Münchner Popkulturszene hören? Und wie bringen wir diese Themen mit den richtigen Menschen auf eine Bühne? Fragen, die uns monatelang beschäftigt haben. Wir waren auf der Suche nach Panelist*innen, Workshopleiter*innen, Impulsgeber*innen, Moderator*innen. Einige stundenlange Meetings und Telefongespräche später war es dann soweit: Wir hatten ein Programm!

Schritt 6: Name

Wir haben einen Plan, ein großartiges Team, genügend finanzielle Mittel für die Umsetzung – aber unter welchem Titel? Wir haben Listen erstellt, Menschen befragt, gute und schlechte Ideen gehabt – und dann haben wir uns gefragt: Was ist eigentlich unser Ziel? Wir wollen der Münchner Popkulturszene Gehör verschaffen. Wir wollen wissen, wie München klingt und was München braucht. Und dann fiel die Wahl auf einmal ganz leicht. LISTEN TO MUNICH war geboren.

Schritt 7: Werbung

Name? Check. Programm? Check. Und wer weiß schon davon? Wenige Eingeweihte. Schlecht. Gut, dass wir in der Öffentlichkeitsarbeit des Feierwerks Expert*innen haben, die für und mit uns Grafiken erstellt, Pressemitteilungen geschrieben, in Redaktionen angerufen und Werbematerial ausgesucht haben. Ganz schön aufregend, die eigenen Plakate in der ganzen Stadt zu sehen.

Feierwerk_Fachstelle Pop_Listen To Munich_Plakate_c_Jakob Döring

Schritt 8: Koordination

Klingt nach vielen Besprechungen, E-Mails und Telefonaten und war auch genau das. Jede*r hat sich mit etwas anderem befasst, denn es mussten viele Dinge gleichzeitig passieren: Die Programmpunkte mussten auf die Venues aufgeteilt werden, Raumpläne genehmigt, Speaker*innen und Workshopleiter*innen gebrieft, untergebracht und versorgt werden, Moderationen mussten vorbereitet, E-Mails gelesen und beantwortet und Dienstpläne geschrieben werden. On top haben Lessa, Christian und Jakob noch sechs Abendveranstaltungen auf die Beine gestellt. Bei 120 Beteiligten, wie Speaker*innen, Workshopleiter*innen, Impulsgeber*innen, Panelist*innen, Runnern, Produktionsleitungen, Barpersonen und Techniker*innen, war das wirklich einer der herausforderndsten Teile.

Schritt 9: Vorbereitung

Was, jetzt kommt erst die Vorbereitung? Was waren dann die acht Schritte vorher? Hier geht es um ganz materielle Dinge: Schilder müssen aufgehängt werden, Stühle abgeholt, Technik geliehen, Tische und Ränge aufgestellt, Verträge ausgedruckt, Namensschilder beklebt und Bühnen dekoriert werden. Die beiden Tage vor der Konferenz haben wir quasi nichts anderes gemacht.

Schritt 10: Durchführung

Die Pflicht ist durch, jetzt kommt die Kür: Am Donnerstag gab es ein Soft Opening mit dem CHEERS #21, bei dem Musiker*innen, Popkulturmenschen und Interessierte erstmal entspannt ankommen und ein bisschen netzwerken konnten. Am Freitag startete das Programm um 12:30 Uhr mit einer wunderbaren Eröffnung. Danach hatte das Publikum die Wahl: In drei Venues fanden 12 verschiedene Programmpunkte statt. Der zentrale Treffpunkt war immer das Kranhallen-Café, wo sich die Besucher*innen zwischen den Programmpunkten mit Getränken und Obst versorgen konnten. Die Programmfülle am Freitag wurde dann noch einmal von der am Samstag getoppt: 18 Veranstaltungen in fünf Venues, darunter zwei Mal je vier Liveacts und ein Rave mit DJ-Sets haben rund 650 Besucher*innen ins Feierwerk gelockt.

LISTEN TO MUNICH Nachbericht und Aftermovie

Wer genauer wissen möchte, welche Veranstaltungen stattgefunden haben, kann das übrigens in unserem Nachbericht nachlesen. Und wer eher auf Bewegtbild steht, kann sich unseren LISTEN TO MUNICH Aftermovie anschauen. Auch – vielleicht auch gerade – mit fünf Monaten Abstand lässt sich sagen, dass LISTEN TO MUNICH – pop.culture.summit. ein Riesenerfolg war. Wir freuen uns schon sehr, 2024 in eine zweite Auflage zu gehen!

Feierwerk_Fachstelle Pop_Listen To Munich_c_Jascha Polenz (35)
Das sind übrigens wir, das Team hinter LISTEN TO MUNICH, krass stolz und ganz schön fertig am Samstag.

Ananda hat einen Freiwilligendienst bei Radio Feierwerk geleistet und unterstützt jetzt die Fachstelle Pop als Werkstudentin. Wenn sie nicht gerade Reden im Radio schwingt, rast sie, immer auf der Suche nach dem besten Eis, mit dem Rad durch die Stadt.

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