Musik

„Music … and all about it“: Feierwerk Musikförderung von frĂŒher bis heute

Musikförderung lag dem Feierwerk von Anfang an am Herzen – und behĂ€lt bis heute ihren wichtigen Stellenwert. Kommt mit auf eine Reise von den wilden AnfĂ€ngen bis ins spannende Jetzt – mit guten Aussichten auf die Zukunft!

Bereits ab 1988 gab es parallel zum Ausbau der Livekonzerte in der „Hansa 39“ diverse Angebote fĂŒr junge KĂŒnstler*innen/Kunstinteressierte unter dem Titel „Workin‘ Together“. Hier sollten sich verschiedene Kultursparten, Stilrichtungen, Auffassungen und Konzeptionen begegnen. Das erste Programm war gestaltet wie ein Teller Buntes. Es wurde getrommelt und getanzt, die Teilnehmer*innen konnten sich als Clowns, beim Improtheater oder Radio-Planspiel ausprobieren. Der gestalterische Bereich war mit Masken- und Marionettenbau, Comic-Zeichnen, Frottagen und Collagen, Bildhauerei und Schmieden vertreten.

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Im Fokus stand allerdings immer schon das Know-how fĂŒr Musiker*innen irgendwo zwischen Schnupperkursen und intensiver, auf PrĂ€sentation vor Publikum angelegter „Produktions-Workshops“. Davon ausgehend entwickelte Feierwerk das Konzept fĂŒr ein kompaktes Workshop-, Session- und Kursprogramm.

„MĂŒnchner Rock Blues Jazz & Percussion-Tage“ in den 90ern

Unter dem Motto „Music … and all about it“ fanden von 27. Oktober bis 03. November 1991 in Zusammenarbeit mit der Musikschule „Ohrwurm“ die ersten „MĂŒnchner Rock Blues Jazz-Tage“ statt. Das stilĂŒbergreifende Projekt bot den Teilnehmer*innen ein faszinierendes Treffen unterschiedlicher Szenen und Stilrichtungen. Es sollte Lust auf Experimente oder auch „nur” ganz einfach Freude an der Musik vermitteln und brachte Profis, Fortgeschrittene sowie Amateure zusammen.

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Eine Woche lang gab es Band-, Instrumental-, Gesangs-, Rhythmik- und Percussion-Workshops, Sessions und Konzerte mit ausgesuchten Bands, die in ihrer Stilrichtung MaßstĂ€be setzten. Hinzu kamen jeweils mittwochs Specials und Sonderkurse, die Know-how zu relevanten Themen vermittelten: z. B. Sound und Anlage, BĂŒhnenprĂ€sentation, Bandmanagement, PR-Arbeit etc.

Musikförderung durch lokale und internationale GrĂ¶ĂŸen

Jede Menge „Cracks“ aus der lokalen und internationalen Szene und unterschiedlichen Generationen waren aufgeboten, die mit Fragen gelöchert werden durften und mit denen die Teilnehmer*innen jammen konnten. Zum Dozent*innen-Line-up gehörten u.a.:

Billy Bang, Omar Belmonte, José Cortijo, Achim Görres, Carola Grey, Dusko Goykovich, Noami Isaacs, Rick Keller, Werner Klausnitzer, Kenny Martin, Marco Minnemann, Max Neissendorfer, Didi Neumann, Nippy Noya, Sandy Patton, Al Porcino, Torita Quick, Wolfgang Schmid, Norman Thelen, Thomas Reimer, Dudu Tucci, Peter Tuscher, Bruce Werber und Nick Woodland.

StammgĂ€ste waren auch der Gitarrist Bill Bickford und die Bassistin Kim Clarke von „Defunkt“. Die Band kombinierte in ihrer Musik Free Jazz- und Bebop-Elemente mit Funk und löste Disco-Klischees sowie starre Jazz-Schablonen auf. Das Konzept passte super zur Philosophie der „MĂŒnchner Rock Blues Jazz-Tage“, ĂŒber TellerrĂ€nder aller Art zu schauen.

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Den besonderen Charme der „MĂŒnchner Rock Blues Jazz & Percussion-Tage“ machte nicht zuletzt ihr Camp-Charakter aus. Da gab es Matratzenlager in vielen kleinen, noch ungenutzten RĂ€umen rund um die „Hansa 39“. Ab dem Jahr 1995 standen die RĂ€ume nicht mehr zur VerfĂŒgung. Die Unterbringung der Teilnehmer*innen in einer Jugendherberge wurde ĂŒberlegt. Aber das erschien nicht wirklich cool und irgendwie wĂ€re der Zusammenhalt dadurch nicht mehr richtig gegeben.

„Auftreten ist mehr als Musikmachen“ –  Feierwerk Musikförderung heute

Mit eher sporadischen Workshops ging es dann erst Anfang der Nullerjahre weiter. Die Coachings des „Sprungbrett“-Förderprogramms etwa sollten „den KĂŒnstler*innen ganz individuell auf die SprĂŒnge“ helfen. Vertieftes Know-how konnten sich Interessierte ab 2002 bei der „go.professional“-Reihe des „Verbands fĂŒr Popkultur in Bayern“ abholen, die jeweils im Herbst auch im Feierwerk Station machte. Die 2009 installierte Feierwerk Fachstelle Pop bot dann endlich wieder ein regelmĂ€ĂŸiges und umfangreiches Workshop-Programm an. VerstĂ€rkt im Winter, FrĂŒhling und Herbst können Interessierte ein breites Angebot wahrnehmen. Das Spektrum der Themen ist breit: Es reicht von Songwriting, Soundoptimierung oder BĂŒhnenprĂ€sentation ĂŒber „Band als Kleinbetrieb“, Bandmanagement und Konzertproduktion bis zu Promotion & Booking, Interviewtraining und Online-Kommunikation. Denn wie heißt es so treffend in einem der Folder: „Auftreten ist mehr als Musikmachen“.

Hinzu kommen verschiedene Kooperationen, wie etwa mit dem „Harry Klein“ (hier liegt der Fokus auf elektronischer Musik) oder mit dem „Kompetenzteam Kultur- & Kreativwirtschaft“. Seit 2020 bietet die Feierwerk Fachstelle Pop zudem ein Live-Q&A-Format auf Instagram an. Einmal im Monat beantworten Expert*innen aus der Musikbranche live Fragen zu ihrem Spezialgebiet. Und auch beim „Sprungbrett“-Förderprogramm werden die Auswirkungen der Corona-Krise zum Anlass genommen, um den Förderaspekt noch weiter auszubauen und den jungen KĂŒnstler*innen eine noch umfangreichere Förderung in Form eines Bandcamps zu ermöglichen.

Bob hat im September 1985 bei Feierwerk als BĂŒromensch ("Sachbearbeiter") angefangen. Er hat Eintrittskarten verkauft, Veranstaltungstechnik auf- und abgebaut und Biertragerl gestapelt. Anfang der 2000er Jahre ist er in der Pressestelle gelandet.

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