Am 22. und 23. November 2021 fanden die zwei Hauptrunden des diesjährigen Sprungbrett Förderprogramms für Münchner Nachwuchs-Künstler*innen statt, das jedes Jahr von der Feierwerk Fachstelle Pop veranstaltet wird. Gefördert wird es vom Kulturreferat München und präsentiert von der Münchner Newcomer*innen-Plattform MusikBlog. Stephan vom MusikBlog war als Jury-Mitglied an beiden Abenden dabei und lässt sie euch hier mit seinen Eindrücken nacherleben.
Sprungbrett 2021 – anders, aber endlich wieder mit Publikum!
Aufgrund der aktuellen Corona-Lage gab es in diesem Jahr keine Vorrunden. Aus den ca. 60-70 Acts, die sich beworben hatten, kamen acht in die beiden Hauptrunden und im Anschluss daran wurden gleich die jeweils zwei Gewinner*innen gewählt. Ein Gewinner*innen-Act wurde vom anwesenden Publikum gewählt und einer von einer Fach-Jury.
Für die 1. Hauptrunde qualifiziert waren Floating Nutshells, Alisa Rivera, Pure Dirt und Diana Goldberg. Für die zweite waren es Fragile Elephant, Bloodline, Marlenarium und Inlier.
Sprungbrett Hauptrunde Tag 1
Floating Nutshells machten den Anfang am 22. November. Teils noch etwas auf der Suche nach wiedererkennbaren Hooklines, wurden sie von den tanzenden Zuschauer*innen gefeiert und schufen so den idealen Startschuss in den Abend. Bei Solo-Künstlerin Alisa Rivera, für ihren Auftritt unterstützt mit Orchester und einem Gitarristen, stand die Performance im Fokus. Sie hätte aber mit etwas mehr Energie den Saal noch stärker einnehmen können. Die folgenden Pure Dirt beeindruckten mit einer Mischung aus Rage Against The Machine und Courtney Love, Frontfrau Antonella heizte dem Publikum ordentlich ein. Diana Goldberg begeisterte im Anschluss nicht nur mit ihrem entspannten Soul-Pop, sondern auch mit ihrer authentischen Art und persönlichen Anekdoten zu jedem Song und sorgte für die ersten Rufe nach einer Zugabe.
Die Gewinner*innen-Acts des ersten Sprungbrett Abends
Das Publikum hat sich nach der ersten Hauptrunde für die Floating Nutshells als Gewinner entschieden. Die Jury, bestehend aus lokalen Veranstalter*innen, Medien und Kultur-Vertreter*innen der Stadt München und der Region Oberbayern, tat sich sehr schwer mit der Entscheidung. Wir diskutierten leidenschaftlich, wem die Förderung mehr bringt: einem Act, der bereits sehr weit und professionell ist oder einem, bei dem das Entwicklungspotential noch größer ist. Letztlich entschieden wir uns für Ersteres und Diana Goldberg, die somit den Jury-Preis gewann.
Sprungbrett Hauptrunde Tag 2
Am nächsten Abend startete die 2. Hauptrunde mit Fragile Elephant und einer soliden (und das ist gar nicht abwertend gemeint) Performance. Nur die Gitarrenpassagen, für die wohl The Mars Volta Pate stand, gerieten teilweise zu lang. Sie brachten jedoch das Publikum zum begeisterten Mitmachen und zur ersten Zugabeforderung des Abends. Danach folgte nach vorn treibender Metal mit Bloodline, deren genretypische Posen perfekt saßen. Die Versuche, das Publikum zu animieren, könnten aber noch etwas authentischer geraten. Die anschließende „One-Woman-Show“ Marlenarium beeindruckte mit coolen Sounds, allerdings kam ihr akzentuiert eingesetzter Gesang live nicht ganz so zur Geltung. Den Abschluss bildeten Inlier mit der wohl besten Show des Abends. Die Abstimmung innerhalb der Band und die Ansagen waren perfekt und man merkte, dass sie wohl schon viel zusammen gespielt haben.
Die Gewinner-Acts des zweiten Sprungbrett Abends
Daher war es keine große Überraschung, dass Inlier in der anschließenden Verkündung der beiden Gewinner den Publikumspreis absahnten, auch wenn es sehr knapp war. Die Jury vergab ihren Preis an Fragile Elephant.
Herzlichen Glückwunsch an alle Gewinner*innen-Acts, die sich nun über eine Förderung von jeweils 1.500,- EUR und einiges an Medienaufmerksamkeit freuen dürfen!
Und für alle, die noch ein bisschen tiefer in die Abende eintauchen wollen: Hier geht’s zum Sprungbrett Hauptrunden Nachbericht Tag 1 und Tag 2 auf MusikBlog.de.
Zu guter Letzt noch ein Statement der Fachstelle Pop zum Sprungbrett Finale 2021:
Leider kann das Finale am 15.12.2021 nicht stattfinden. Unter den geltenden Corona-Auflagen erscheint eine Durchführung wenig sinnvoll. Das Finale war schon immer und soll auch weiterhin eine große Fan-Party sein, mit freiem Eintritt, als Dankeschön an die Fans und ihr Voting. Das erscheint uns mit begrenzter Zuschauer*innen-Auslastung, Abständen und der angespannten Lage als wenig wertig für alle Beteiligten. Lieber feiern wir ausgelassen wann anders mit Euch!