Kulturszene

Feierwerk Fachstelle Pop: Wichtiger Support fĂŒr MĂŒnchens Popmusikszenen

Seit 15 Jahren stĂ€rkt die Feierwerk Fachstelle Pop MĂŒnchens Popkultur durch Serviceangebote, Förderprogramme und diverse Diskursformate. Wie alles begann, was heute schon getan wird und wo Herausforderungen warten – ein Überblick.

„Pop statt Peanuts“ lautete der Titel einer umfangreichen Artikelserie in der „SĂŒddeutschen Zeitung“ und einer Podiumsdiskussion zum Stand der Popkultur in MĂŒnchen, die Anfang Juli 2008 im SZ-Zelt auf dem Sommer-Tollwood stattfand. Eingeladen waren der seit 2007 amtierende Kulturreferent Hans-Georg KĂŒppers sowie „Trikont“-Chef Joachim Bergmann, Thomas Lindner (SĂ€nger der Band „Schandmaul“), Bernd Schweinar (Arbeitsgemeinschaft Bayerischer Musikinitiativen), David SĂŒĂŸ vom „Harry Klein“ und die Frontfrau der Band „candelilla“ Mira Mann.

„Die Bands brauchen eine szenenahe Anlaufstelle“

Unter reger Beteiligung der im Publikum zahlreich vertretenen Szene wurden eine ganze Reihe von Knackpunkten artikuliert. Die Themen reichten vom Dauerbrenner mangelnder Infrastruktur an ProberĂ€umen und Auftrittsmöglichkeiten ĂŒber fehlende administrative Hilfestellung und Investitionen in Popkultur und Kreativwirtschaft bis hin zur Kritik an der Orientierung an Großprojekten und – damit verbunden – der „traditionellen GeringschĂ€tzung schwer konsumierbarer Minderheitengenres im öffentlichen Diskurs“. Die Veranstaltung transportierte die Probleme und Anliegen der MĂŒnchner Popkulturszenen erstmals umfassend und prominent in die Öffentlichkeit und markierte gewissermaßen den Kick Off fĂŒr die Feierwerk Fachstelle Pop.

VielfÀltige Themen: Das Expert*innen-Netzwerk der Feierwerk Fachstelle Pop
VielfÀltige Themen: Das Expert*innen-Netzwerk der Feierwerk Fachstelle Pop

„Die Bands brauchen mehr ProberĂ€ume und eine szenenahe Anlaufstelle, die in praktischen Fragen hilft“, zitierte die SZ ein Statement des Kulturreferenten bei der Veranstaltung. Ein halbes Jahr spĂ€ter, am 22.01.2009, beschloss der Kulturausschuss unter dem Titel „Freie Kunst- und Kulturszene in MĂŒnchen stĂ€rken“, dass die „AktivitĂ€ten des Feierwerk“ vom Kulturreferat mit jĂ€hrlich 40.000 Euro unterstĂŒtzt werden. Damit konnte die Fachstelle Pop als Anlaufstelle zur Förderung, Vernetzung und Interessenvertretung der popkulturellen Szenen in MĂŒnchen ihre Arbeit aufnehmen.

Dialog mit allen Beteiligten: Infopool, Service und Support

Von Anfang an stand der intensive Dialog mit den Akteur*innen des Popgeschehens in der Stadt im Mittelpunkt. In BeratungsgesprĂ€chen mit Musiker*innen, bei Kontakten zu Aus- und Fortbildungseinrichtungen, Besuchen bei gewerblichen und gemeinnĂŒtzigen Anbieter*innen von ProberĂ€umen, PlattenlĂ€den, Music Shops, Studios, Musikschulen und Ausbildungseinrichtungen, im Austausch mit Labelbetreiber*innen und Start-Up-Unternehmen aus der Kreativwirtschaft und in der Kommunikation mit der MĂŒnchner Kreativszene wurden kontinuierlich Fakten zusammengetragen. Die Feierwerk Fachstelle Pop sammelte Informationen ĂŒber neue Ideen, gelungene Experimente, aber auch Sorgen und Nöte, ermittelte Bedarfe und spiegelte diese an Verwaltung und Politik, gab Empfehlungen und Anregungen.

Daraus entwickelte die Feierwerk Fachstelle Pop einen Infopool und ein breites Service- und UnterstĂŒtzungsangebot wie Sprechstunden und Beratungen, das zur Professionalisierung beitrĂ€gt. Ein Expert*innen-Netzwerk (in Kooperation mit dem Kompetenzteam Kultur- und Kreativwirtschaft) deckt eine umfangreiche Palette an Themen ab.

FĂŒr Einsteiger*innen und Fortgeschrittene: Workshops und Förderprogramme 

Die Beratungsangebote und Einzelcoachings wurden durch Workshops in Kooperation mit dem VPBy (Verband fĂŒr Popkultur in Bayern) ergĂ€nzt. Niederschwellige Einstiegshilfen fĂŒr junge Bands bieten Basisworkshops zu Themen wie Soundcheck, BĂŒhnenprĂ€sentation, Marketing, Booking, EinfĂŒhrung ins Musikbusiness. Fortgeschrittene finden Antworten auf speziellere Fragen, z.B. zur Optimierung des BĂŒhnensounds, zum Online-Marketing, zu medienrechtlichen Problemen oder zur Planung einer Albumveröffentlichung.

Weiterbildung & Vernetzung: Workshops zu unterschiedlichen Themen helfen Einsteiger*innen und Profis
Weiterbildung & Vernetzung: Workshops zu unterschiedlichen Themen helfen Einsteiger*innen und Profis

Die Workshop-Angebote sind auch ein wesentlicher Bestandteil der Weiterentwicklung des „Sprungbrett“-Bandwettbewerbs. Ziel ist es, dessen Fördergedanken auszubauen und den Wettbewerbscharakter zu reduzieren. Seit 2021 ist das „Bandcamp“ das HerzstĂŒck des Sprungbrett-Förderprogramms. Das intensive Wochenende im Sommer bietet eine abwechslungsreiche Mischung aus Theorie und Praxis, inspirierenden Workshops, Q&A-Sessions und praxisnahen Coachings. Expert*innen teilen Insights und Know-how ĂŒber das Musikbusiness, vermitteln Basics und geben konkrete Tipps. Genauso wichtig ist das GemeinschaftsgefĂŒhl, das hier entsteht, die gegenseitige UnterstĂŒtzung und Vernetzung sowohl zwischen den Bands als auch mit den Workshop-Dozent*innen.

In zwei Liveshows im September zeigen dann acht MĂŒnchner Acts, was die Newcomer*innen-Szene musikalisch zu bieten hat. Durch Publikums- und Juryvoting ermittelt, erhalten vier der acht Acts – dank der Förderung des Kulturreferats der Landeshauptstadt MĂŒnchen – eine einmalige finanzielle UnterstĂŒtzung zur kĂŒnstlerischen Weiterentwicklung (in Höhe von 1.500 Euro) und spielen gemeinsam die große Abschluss-Show im Dezember.

Munich Music Booster: Förderung fĂŒr die MĂŒnchner Musikszene

Eine weitere UnterstĂŒtzung können Acts in Form des Munich Music Boosters erhalten: Um ein Projekt zu verwirklichen oder zu perfektionieren reichen manchmal kleine BetrĂ€ge aus. Das ist die Idee eines neuen Förderkonzepts, das seit Herbst 2023 vom Kulturreferat finanziert wird. Ein Zuschuss in Höhe von 250 bis 500 Euro hilft Newcomer*innen, neuen Veranstalter*innen, Kollektiven, Bands, kĂŒnstlerischen DJs, Producer*innen etc. dabei, Ideen und Projekte schnell auf den Weg zu bringen – ohne großen Aufwand und ohne großes Budget. Gefördert wurden bisher zum Beispiel Songproduktionen, Releases von der Single bis zum Album, Musikvideodrehs, Design und Promotion, Mini-Touren, Equipment fĂŒr den Studioausbau oder spannende Veranstaltungsformate. Einen Blick auf die geförderten Projekte kann man hier werfen.

Sowohl im Beratungsalltag als auch beim 1. MĂŒnchner Popmusik-Hearing 2018 wurde von Seiten der Szene immer wieder der Wunsch nach einer kleinteiligen, schnellen und unkomplizierten Förderung formuliert, den die Feierwerk Fachstelle Pop auch in Richtung Politik und Verwaltung kommunizierte. Im Umfeld von „LISTEN TO MUNICH“ 2022 stellten die Stadtratsfraktionen der GrĂŒnen und der SPD schließlich einen gemeinsamen Antrag. In Abstimmung und mit UnterstĂŒtzung des Kulturreferats entwickelte und realisierte die Feierwerk Fachstelle Pop dann das oben beschriebene Konzept des „Munich Music Booster“.

Sound Of Munich Now: MĂŒnchens Musikvielfalt an einem Abend

Große Konzerte, große MedienprĂ€senz und die perfekte Gelegenheit, großartige Musik zu entdecken: Beim weithin bekannten SOUND OF MUNICH NOW, das 2009 in Kooperation mit der SĂŒddeutschen Zeitung ins Leben gerufen wurde, prĂ€sentieren sich jedes Jahr 20 Acts, die den aktuellen Sound, die verschiedenen Musikrichtungen, die DiversitĂ€t und die musikalische KreativitĂ€t MĂŒnchens am besten widerspiegeln. Mit dem kuratierten Festival bieten die SĂŒddeutsche Zeitung und das Feierwerk eine Plattform fĂŒr den Austausch der MĂŒnchner Szene. Auf zwei BĂŒhnen im selben Raum erleben die Besucher*innen in fĂŒnf Stunden nonstop und im Viertelstundentakt 20 Acts aus MĂŒnchens vielfĂ€ltigen Musikszenen. Wo sonst bekommt man so viele Bands an einem Abend zu sehen?

Coronabedingt entwickelte die Feierwerk Fachstelle Pop in den Jahren 2020 bis 2022 in Zusammenarbeit mit der Video-Crew von Ideal Entertainment ein digitales Konzept, das den Acts eine nachhaltige PrĂ€sentation und große Reichweite fĂŒr ihre Musik ermöglicht. Auch nach der RĂŒckkehr des Festivals in die Konzerthalle bleibt das Format fester Bestandteil des Festivals. Alle seit 2020 produzierten Videos sind auf dem YouTube-Kanal von Sound Of Munich Now zu sehen.

Sprachrohr sein: MĂŒnchner Pop-Musiker*innen eine Stimme geben

Weniger im Rampenlicht, aber zentraler Bestandteil der Arbeit der Feierwerk Fachstelle Pop sind der direkte Kontakt und Dialog mit den Akteur*innen der MĂŒnchner Musikszenen und die Vernetzung aller, die im weiten Feld der Popkultur aktiv sind. Gemeinsam mit dem Kulturreferat, dem Jugendkulturwerk und dem Kompetenzteam Kultur- und Kreativwirtschaft arbeitet die Feierwerk Fachstelle Pop an der kontinuierlichen Weiterentwicklung und Verstetigung der Popförderung in der Stadt. Ziel ist es, ein kohĂ€rentes, aufeinander abgestimmtes Konzept der Popularmusikförderung in der Stadt zu entwickeln und in Zusammenarbeit mit den Musikszenen kontinuierlich auszubauen.

Die Feierwerk Fachstelle Pop sammelt Anliegen und Ideen verschiedenster Akteur*innen der lokalen Popmusikszenen, fasst diese zusammen, identifiziert Bedarfe und Problemfelder, gibt Empfehlungen und Anregungen und tritt als Mittlerin zwischen Szenen, Politik und Stadtverwaltung auf. Im Jahr 2014 gelang es beispielsweise, das Dauerthema Proberaummisere wieder auf die administrativ/politische Tagesordnung zu setzen. OberbĂŒrgermeister Dieter Reiter nahm das Thema in sein 100-Tage-Programm zum Amtsantritt auf. Im Juli 2015 wurde eine „Beschlussvorlage MusikproberĂ€ume“ vom Kulturausschuss einstimmig angenommen und vom MĂŒnchner Stadtrat verabschiedet.

Zuhören und Vernetzen: Erstes MĂŒnchner Popmusik-Hearing und Netzwerktreffen

Beim 1. MĂŒnchner Popmusik-Hearing wurden Ende Dezember 2018 die konkreten BedĂŒrfnisse und Visionen verschiedenster Akteur*innen der hiesigen Popmusikszene sichtbar gemacht und gesammelt. Von großen und visionĂ€ren Projektideen bis hin zu sehr konkreten und kleinteiligen VorschlĂ€gen zur Verbesserung der Rahmenbedingungen fĂŒr die Pop-Produktion in MĂŒnchen reichte der Input der Szene. Über 100 Teilnehmer*innen – Musiker*innen, Leute von Labeln/Verlagen, Booker*innen, Agent*innen, Manager*innen, Promoter*innen, Proberaumanbieter*innen, Produzent*innen, Veranstalter*innen – kamen zu der vom Kulturreferat in Kooperation mit der Feierwerk Fachstelle Pop und dem Kompetenzteam Kultur- und Kreativwirtschaft ins Leben gerufenen Veranstaltung. „Innerhalb der nĂ€chsten Wochen werden die Anliegen sortiert und gewichtet, damit passende Fördermaßnahmen erarbeitet werden können, darunter auch kleinere, niederschwellige Angebote. Ideen, deren Umsetzung unkompliziert ist, sollen rasch aufgegriffen werden“, kĂŒndigte das Kulturreferat in einer Pressemitteilung an. Als Ergebnis des Pophearings wurden 2019 wichtige Förderprogramme und Maßnahmen speziell fĂŒr Popmusikschaffende eingefĂŒhrt: Die Pop-Produktionsstipendien, die Pop-Programmförderung und die MietzuschĂŒsse fĂŒr MusikproberĂ€ume. Im Jahr 2020 wurde im Kulturreferat eine Stelle nur fĂŒr Popmusik besetzt, die diese Förderprogramme umsetzt.

Gemeinsam lauter: Die Feierwerk Fachstelle Pop hört zu und ist Sprachrohr fĂŒr die Popmusikszene in MĂŒnchen
Gemeinsam lauter: Die Feierwerk Fachstelle Pop hört zu und ist Sprachrohr fĂŒr die Popmusikszene in MĂŒnchen

Weiterhin richtet sich das weitgehend informelle Jour-fixe-Format „Cheers“ seit Ende 2016 an alle, die im weiten Feld der Popkultur aktiv sind. Alle zwei Monate treffen sich Musiker*innen, KĂŒnstler*innen, Booker*innen, Manager*innen, Produzent*innen, Veranstalter*innen, Clubbetreiber*innen, Labelleute, Musikverlagsleute, Medienleute, Grafiker*innen usw. genreunabhĂ€ngig in wechselnden Locations quer durch die Stadt. Ein kurzer inhaltlich-informativer Input zu wechselnden, stets aktuellen Themen – moderiert von der Feierwerk Fachstelle Pop – eröffnet jeweils den Abend. Der vielleicht wichtigste Tagesordnungspunkt ist das freie, themenunabhĂ€ngige Netzwerken. DarĂŒber hinaus gibt es Raum, die eine oder andere Idee gemeinsam auszuhecken, weiterzuspinnen und eine Eigendynamik entstehen zu lassen.

Ein Ohr fĂŒr die Szene: Listen To Munich – die Popkonferenz fĂŒr MĂŒnchen

Impulse und VortrĂ€ge, Talks und Diskussionen, Think Tanks, Lightning Talks, Best Practices, Workshops, Netzwerktreffen, eine Public Demo Listening Session, ein Nachtspaziergang durch MĂŒnchner Clubs und spannende Live-Acts: Die erfolgreiche Premiere des neuen Konferenzformats ging im Jahr 2022 mit ĂŒber 600 Teilnehmenden ĂŒber die BĂŒhne. Am 15. und 16. November 2024 bietet Listen To Munich wieder allen Akteur*innen der Szene – vom Branchenprofi bis zum Musikneuling – Plattformen zum Speeddating, Connecten und Netzwerken sowie jede Menge Input zu Themen, die sie in ihrer Arbeit unterstĂŒtzen und weiterbringen.

Ein Schwerpunkt der Popkonferenz fĂŒr MĂŒnchen dreht sich 2024 um die kommunale Popförderung, die Kulturpolitik des Freistaats, Förderlogiken und -strukturen in Bund, Land und Kommune und der Forderung nach vollwertiger Anerkennung als Kultur. Weitere Panels beschĂ€ftigen sich mit dem Konzertstandort MĂŒnchen, der Nachtökonomie, dem Standortfaktor Pop und dem Dauerthema Raumknappheit fĂŒr Kultur. Mit Spannung erwartet wird die PrĂ€sentation der „Creative Tide-Studie zu den MĂŒnchner MusikspielstĂ€tten“.

Wo gibt es konkret Geld, Hilfe und Know-how fĂŒr neue Ideen? Zwei Q&As zu Förderprogrammen mit dem Fokus Musiker*innen bzw. Veranstalter*innen geben hilfreiche Tipps. Praktisches Know-how und Insights vermitteln der Crashkurs Musikbusiness, Q&A mit Macher*innen der MĂŒnchner Musikbranche, Impulse und Workshops zu den Themen Veranstaltungsanmeldung, How to TikTok, Musiklabels oder Überleben im Popkapitalismus sowie ein Vortrag zu HintergrĂŒnden des Konzertbusiness und der Entwicklung von MöglichkeitsrĂ€umen. Immer wieder aktuelle Themen sind popkulturelle Brandmauern, ökologische Nachhaltigkeit bei Veranstaltungen, Machtmissbrauch im Musikbusiness, Awareness, Diversity und Inklusion.

Direkte GesprÀche auf Augenhöhe: Speeddatings mit Politik und Verwaltung 

Wegen des persönlichen 1:1-Charakters stießen die Speeddating-Runden mit Stadtverwaltung und Politiker*innen schon bei Listen To Munich 2022 auf großen Anklang. Die Konferenz ist ein Anlass, die Akteur*innen der Szenen mit den fĂŒr ihre Anliegen ZustĂ€ndigen zusammenzubringen und die Kontakte zu stĂ€rken, um den Austausch zu verbessern. Zu ZweiergesprĂ€chen und zum Netzwerken treffen sich bei der Popkonferenz 2024 die MĂŒnchner Musikszenen mit Mitarbeiter*innen aus der MĂŒnchner Stadtverwaltung, dem Bezirk Oberbayern, Bezirksausschuss 18 Untergiesing-Harlaching, der Fachstelle Moderation der Nacht (MoNa), dem JugendKulturWerk MĂŒnchen, Kompetenzteam Kultur- und Kreativwirtschaft, Kreisjugendring MĂŒnchen-Stadt, Veranstaltungs- und VersammlungsbĂŒro Kreisverwaltungsreferat MĂŒnchen, Kulturreferat MĂŒnchen, Referat fĂŒr Klima- und Umweltschutz sowie Referat fĂŒr Stadtplanung und Bauordnung und mit Politiker*innen der Fraktionen CSU/Freie WĂ€hler, Die GrĂŒnen/Rosa Liste, SPD/Volt und  Die Linke/Die PARTEI.

Kulturförderung: 500 Millionen Euro fĂŒr 500 kleine Clubs und ProberĂ€ume?

„Warum klingt die Forderung nach 500 Millionen Euro fĂŒr einen Club-Neubau extrem – fĂŒr ein neues Klassik-Konzerthaus, finanziert durch Steuergelder, gilt das aber als die Low-Budget-Variante? Wie wĂ€re es mit 500 kleinen Clubs und ProberĂ€umen fĂŒr den Nachwuchs – auch im Sinne von gesellschaftlicher Teilhabe? Und wenn ja, wer sollte das dann bezahlen – und warum?“

Das ist eine gute Einstiegsfrage in den Talk und die Diskussionen ĂŒber Kulturpolitik bei Listen To Munich. Man könnte auch fragen, warum Musikclubs baulich immer noch nicht als Kulturorte gelten, sondern weiter als „VergnĂŒgungsstĂ€tten“ (laut Wikipedia also auf einer Ebene mit „Bordellen, Swingerclubs, Sexshops mit Videokabinen, Spielhallen und WettbĂŒros“)?

Steht hinter vielen Strukturen nach wie vor also ein Kulturbegriff, der der Popkultur ihren vollen Wert abspricht oder doch zu mindestens anzweifelt? DemgegenĂŒber hat sich in der kommunalen Popförderung in den letzten Jahren durchaus viel getan, viel verĂ€ndert und viel bewegt. „Rap ist genauso wertvolle Kultur wie Klassik, moderne elektronische Clubmusik genauso relevant wie Instrumentalmusik vergangener Jahrhunderte“, betont Dominik Krause, Zweiter BĂŒrgermeister der Landeshauptstadt MĂŒnchen, in seinem Grußwort zu Listen To Munich, dessen Schirmherr er auch ist, und fragt: „Aber was heißt das nun konkret fĂŒr MĂŒnchens Popkultur und deren Strukturen, fĂŒr Musiker*innen und ihr Publikum – aber auch fĂŒr Politik und Verwaltung, fĂŒr die stĂ€dtischen Haushalte und große Kulturbauprojekte?“ Listen To Munich möchte gemeinsam mit allen Speaker*innen und der Musikszene den Diskurs dazu vertiefen und neue Visionen, Ideen und Konzepte fĂŒr die Zukunft der Popmusik in MĂŒnchen, Bayern und darĂŒber hinaus entwickeln.

Bob hat im September 1985 bei Feierwerk als BĂŒromensch ("Sachbearbeiter") angefangen. Er hat Eintrittskarten verkauft, Veranstaltungstechnik auf- und abgebaut und Biertragerl gestapelt. Anfang der 2000er Jahre ist er in der Pressestelle gelandet.

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