Kulturszene

Das erste Münchner Popmusik-Hearing im Feierwerk – Was hat’s gebracht?

Am Montag, den 3.12.18, hat im Feierwerk das 1. Münchner Popmusik-Hearing stattgefunden. Die Veranstaltung wurde vom Kulturreferat (LH München) in Kooperation mit der Feierwerk Fachstelle Pop und dem Kompetenzteam Kultur- und Kreativwirtschaft ins Leben gerufen. Wozu?

Dass Kultur in München gefördert wird, ist an vielen Ecken und Enden zu sehen. Museen, Oper, Theater, Festivals, auf denen unten klein das Logo der Stadt zu finden ist. Nur ist es nicht leicht herauszufinden, was die Stadt konkret für die Münchner Popmusikszene macht. Pop fasst hier genreunabhängig jede aktuelle Musikproduktion zusammen – von Indie über Elektro bis hin zu Metal.

Der Kern ist der Wandel

Damit Münchner „Pop“-Musiker*innen eine Stimme bekommen, hat das Feierwerk 2009 die Fachstelle Pop – eine Anlaufstelle zur Förderung, Vernetzung und Interessenvertretung der popkulturellen Szenen in München – gegründet. Die Fachstelle Pop wird seitdem komplett vom Kulturreferat gefördert, ist jedoch – und das ist wichtig – kein Teil der Stadtverwaltung, insofern auch nicht weisungsgebunden. Entscheidend ist in unserer Arbeit der Punkt „Interessenvertretung.“ Da wir viel in Kontakt mit Leuten aus der Münchner Musikszene sind und selbst viele eigene Erfahrungen gesammelt haben, kennen wir die Problemfelder in München sehr gut. Eben genauso gut oder sogar besser als die Musiker*innen.

Wie in allen anderen Bereichen/Berufsgruppen – von Bauern, über Lockführer*innen bis hin zu Polizist*innen – sollte es eine zusammenfassende Instanz geben, die die Bedürfnisse der Musiker*innen an die Verwaltung und auch an die Politik weiterträgt. Der Kern ist hier immer der Wandel. Und wie soll Wandel passieren, wenn „die Stadt“ immer nur mit Einzelmeinungen konfrontiert ist? Daher sammeln wir die Stimmen der Musikszene und setzen die Themen gezielt in den regelmäßigen Treffen mit der Stadt.

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Zurück zum Popmusik-Hearing

Das Kulturreferat ist dabei, ein Gesamt-Konzept Popularmusik-Förderung zu erarbeiten. Das ist super. Denn das zeigt, dass erkannt wurde, dass im Bereich Pop mehr getan werden könnte. Nur was? Dazu wurden beim 1. Münchner Popmusik-Hearing „Bedarfe und Anliegen verschiedenster Akteurinnen und Akteure der hiesigen Popmusikszene“ gesammelt und sichtbar gemacht.

Das Kulturreferat hat viele Leute aus der Szene direkt eingeladen. Man konnte sich aber mit einer guten Begründung auch ohne Einladung für die Veranstaltung anmelden. Am 3.12. waren dann von 13-21 Uhr über 100 Leute aus der Münchner Szene bei uns im Feierwerk. In Workshops haben die Musiker*innen, DJs, Booker*innen, Agent*innen, Promoter*innen, Veranstalter*innen, Labels/Verlage, Locations/Clubs mit eigenem Live-Programm, Produzent*innen und Proberaumanbieter*innen ihre Ideen eingebracht.

Der erste Schritt zur nachhaltigen Förderung der Popmusikszene

Ein paar Leute waren skeptisch, was so eine Veranstaltung denn „zur Hölle“ bringen soll. Wir können durch unsere Arbeit sagen: Viel. Sehr viel sogar. Ab 2019 werden bereits 100.000 Euro zusätzlich für die Popförderung eingesetzt. Danke dafür an den Stadtrat und an die Verwaltung. Das ist ein toller Anfang!

Mit „Hölle“ hat das alles insofern nicht viel zu tun. Es ist damit – ganz im Gegenteil – der erste und vielleicht sogar der entscheidende Schritt getan, um in München eine nachhaltige Förderung der Münchner Popmusikszene hinzubekommen. Großartig.

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Mehr Infos (Video, Fotos, Ergebnisse, Teilnehmer*innen-Liste) findest du auf der Website der Feierwerk Fachstelle Pop.

Photo credits: Julia Schärdel, Auen60 Photography

Julia hat 8 Jahre bei Fertig, Los! Bass gespielt, jahrelang bei/mit Blickpunkt Pop (Marc Liebscher) gearbeitet, eine DJ-Sendung bei PULS gemacht, veranstaltet die manic street parade und hat ihre Masterarbeit über die Münchner Pop(ular)musikszene veröffentlicht. Seit 2016 kümmert sie sich bei der Fachstelle Pop insbesondere um die Netzwerkveranstaltung "Cheers" und das Workshopprogramm.

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