Mitten unter der Woche gab es am 11. April sonnigen Singer/Songwriter-Sound beim Konzert der BrĂŒder Matti und Jakob BRUCKNER im Feierwerk, passend zum warmen Aprilabend.
HEY JUDESCHKA LĂUTET DEN KONZERTABEND IM FEIERWERK EIN
Kurz vor Anfang war ich schon im Feierwerk. Schnell noch eine Fritz Limo geschnappt und schon kam das Trio HEY JUDESCHKA auf die BĂŒhne wortwörtlich gehopst. Alles redete noch, ein Glas viel um, doch mit dem ersten leisen Gitarrenklirren wurde es mucksmĂ€uschenstill. Mittendrin und etwas nervös bahnte sich die ruhige aber bestimmte Stimme von Judeschka ihren Weg. Ganz sanft zupfte Gitarrist Robert auf seiner E-Klampfe, Fabi passend dazu auf seinem Kontrabass âTheodorâ. Die Anspannung war ihnen ins Gesicht geschrieben. Der erste Song klang aus und das Grinsen auf Judeschkas Gesicht fĂŒllte die ganze BĂŒhne aus. âHallo MĂŒnchen gehtâs euch gut?â fragte sie mit ruhiger Stimme und forderte uns Konzert-Besucher auf, die 3-MĂ€nner-LĂ€nge-Abstand zwischen uns und ihnen zu verkleinern. Gleich sollten alle auch noch gemeinsam mit ihnen den nĂ€chsten Song singen. Das Publikum war allerdings noch nicht ganz in der Laune dazu und murmelte leise die Strophe vor sich hin. Als es beim dritten Versuch aber âUnd jetzt so laut wie wenn Bayern gewinntâ hieĂ, konnten alle plötzlich ganz laut sein. Mit Ausnahme von ein paar Sechziger-Sympathisanten, vermutlich.
Kaum waren alle Songs durchgespielt, ging das Licht an. Alle grinsten und quatschten ĂŒber dies und jenes. Einige prĂ€parierten sich mit LeuchtstĂ€ben und bewegten sich weiter Richtung BĂŒhne. Die BrĂŒder bauten noch schnell ein Paar GlĂŒhbirnen auf und schon ging wieder das Licht aus.
EIN KONZERT, SO SCHĂN
Nur die GlĂŒhbirnen im Vordergrund und ein alter Gitarrenkasten, umfunktioniert zur Leuchttafel mit âBrucknerâ drauf stehen, leuchteten. Der Drummer klirrte auf seinem Becken und der jĂŒngere Bruder Mathias slidete auf seiner Gitarre. Jakob fing an zu singen und die Herzen der vielen MĂ€dels im Feierwerk schmolzen dahin. Die Freude ĂŒber die Songsicherheit des Publikums war den Musikern ins Gesicht genagelt. Eine ernste Miene gab es an diesem Konzert-Abend nicht mehr. Irgendwann erzĂ€hlte Jakob von seinem schönsten Tag im letzten Jahr: Sein Geburtstag. Jetzt denkt man sich: klar, Geburtstage sind immer schön. Sein letzter war aber ein kleinwenig schöner als schön. Da hat er nĂ€mlich einen Anruf bekommen, dass er bei Gregor Meyles als Opener mit auf groĂe Tour gehen darf. Gefeiert hatte er das anscheinend mit ein paar Bier und Tischtennis an der Donau. Sein nĂ€chster Song handelte genau von diesem Moment. Den Takt dieses Liedes lĂ€utete ihr Bassist mit Pingpongball und SchlĂ€ger ein. Nach dem dreiĂigsten âPongâ musste der Bassist auf sein Hauptinstrument wechseln. Er schlug den Ball ins Publikum, der prallte allerdings an der Decke ab und flog wieder zurĂŒck Richtung Jakob. âWusstet ihr, dass wir immer mehr wie unsere Eltern werden?â fragte der Sunnyboy in die Runde. Das junge Konzert-Publikum widersprach dem, das Ă€ltere stimmte ihm zu. Er erzĂ€hlte davon, dass er genauso wie sein Vater manchmal in Gedanken weggetreten sei und erst jetzt merke, wie unhöflich das ist. Als Kind war das fĂŒr ihn total normal, wenn der Vater erst ein paar MinĂŒtchen spĂ€ter antwortete, als die Frage gestellt wurde. Jetzt hat er einen Song darĂŒber geschrieben. Irgendwann kam der Punkt, an dem die Zeit viel zu rasend schnell vorbei ging. Bruckner spielte seinen Song âSo schönâ. Die MĂ€dels und Jungs, die sich vorher mit LeuchtstĂ€ben prĂ€pariert hatten, holten ihre Knicklichter raus. Ein kleines, aber feines Lichtermeer aus roten, gelben, grĂŒnen und blauen Lichtern schwenkte zum Beat der Bass-Drum. Jakob schlug die Tasten auf seinem roten Roland ein. Dank der geballten Stille vermischt mit den immer lauter werdenden Keyboardsounds entwickelte sich eine Welle der Euphorie. SchlieĂlich erklang der letzte Ton und die Welle im Feierwerk brach in groĂem Applaus, GlĂ€serklirren und vor lauter Freude strahlenden Besucher*innen aus. Ein Konzert, so schön.
Im Mai ging es mit den Konzerten dann ĂŒbrigens gleich weiter und ich habe mir Movements angeschaut, das war auch toll!