„Irgendwie riechts hier verbrannt.“ „Achso ja, das sind unsere FSJ-ler, die machen wieder Popcorn.“
Aber fangen wir von vorne an.
Im Kino der Feierwerk Funkstation steht eine große, tolle Popcornmaschine, „aber die ist Schrott“ wurde mir gesagt. Sie macht zwar Popcorn aber Salz oder Zucker darf da nicht rein weil sonst wars das. Macht irgendwie nicht so viel Sinn bei einer Popcornmaschine, vor allem wenn dann auch noch Rezepte für coole, ausgefallene Sorten mit dabei sind. „Aber das kann man ja bestimmt auch im Topf machen“, dachte ich mir „da hat man auch nicht so viel zum sauber machen“ (hahaha). Die perfekte Challenge für mich, die Popcorn total overrated findet und im Kino immer Nachos bestellt.
Von der Recherche zur Insiderin
Nach stundenlanger Recherche im Internet war ich mit der Theorie des Popcornmachens grob vertraut: Öl im Topf warm machen, Popcornmais rein, Topf zwischendurch schütteln und wenn man keine Geräusche mehr hört ist es fertig. Das hab ich dann natürlich sofort auch ausprobiert und zu meinem Erstaunen hat alles super funktioniert. Schritt Nr. Eins der Popcorn-Challenge war erfolgreich gemeistert.
Schritt Nr. Zwei war dann schon deutlich komplizierter: Karamell-Popcorn. Im Prinzip macht man alles genauso wie bei normalem Popcorn nur mit Zucker. Die größte Schwierigkeit dabei war rauszufinden, wann es im Topf wie heiß ist. Ist es zu kalt, poppt der Mais nicht, ist es zu heiß, verbrennt der Zucker. Ab dem Zeitpunkt hatte ich regelmäßig das Vergnügen, verbrannte Töpfe abzuspülen und die Erfindung der Stahlwolle sehr zu schätzen gelernt. Karamell-Popcorn blieb das ganze Jahr über eine Herausforderung. Aber tatsächlich habe ich kein einziges Mal den Rauchmelder ausgelöst, da bin ich schon ein bisschen stolz drauf.
Konfetti-, Oreo- und Lebkuchen-Popcorn
Also Zeit für Schritt Nr. Drei: Für das erste besondere Popcorn hab ich mir Konfettipopcorn mit weißer Schokolade ausgesucht. Also haben meine Kollegin Isma und ich uns auf den Weg zum Supermarkt gemacht, Schokolade gekauft, die zum Schmelzen in die Mikrowelle gepackt und währenddessen das Popcorn gemacht. Bis es irgendwann verbrannt gerochen hat und die Schokolade nur noch ein dunkler, verbrannter Batz war. Aber hey, kein Problem für uns, denn in weiser Voraussicht hatten wir natürlich noch eine extra Tafel Schokolade gekauft. Das Konfettipopcorn wurde ein voller Erfolg und die Kinobesucher waren total begeistert. Wir auch.
Schritt Nr. Vier: Ganz viele Tolle Sorten ausprobieren. Wir haben tatsächlich zu viele gemacht um sie alle aufzuzählen, deswegen hier die Highlights. Für das fabelhafte Winterkino in der Funkstation gab es passenderweise Lebkuchenpopcorn, das war sehr spannend weil es zum Teil im Ofen gemacht wurde. Das Oreo-Popcorn mit weißer Schokolade war ratzfatz ausverkauft.
Das beste zum Schluss: Das Rezept
Aber das mit Abstand beste Popcorn gab es beim Skate-Kino zum Miniramp Opening: Karamellpopcorn mit karamellisierten Salzbrezeln und weißer Schokolade. Ganze zwei Stunden bin ich dafür in der Küche gestanden und das Ergebnis hat sich schmecken lassen. Es ist zwar nicht unbedingt was für Anfänger*innen, aber das jemandem vorzuenthalten wäre eine Schande, deswegen hier das Rezept:
Für das außerordentlich leckere ausgefallene Salzbrezel-Karamell-Schoko-Popcorn braucht ihr:
- 1 Handvoll Popcornmais, so dass der Boden des Topfes bedeckt ist
- 250 g Karamell oder Sahne-Karamell-Bonbons, z. B. Sahne Muh-Muhs
- 200 g Sahne
- 100 g Salzbrezel(n), evtl. auch Salzstangen
- 1 Tafel Schokolade, weiße, à 100 g
- 1 Prise(n) Zimt
- 30 g Rohrzucker
- Etwas Salz
- 6 Prise(n) Meersalz
- 2 EL Pflanzenöl für das Popcorn
- Etwas Butter zum Ausstreichen der Schüssel sowie zum Braten der Brezeln
- Geduld und gute Nerven
Zubereitung:
Das Popcorn ohne Salz, Zucker oder sonstige Zusatzstoffe herstellen. Dazu die 2 EL Pflanzenöl in einen Topf geben, den Boden mit Mais bedecken und stark erhitzen, bis der Mais zu Popcorn wird. Nicht den Deckel auf dem Topf vergessen. Dann die Temperatur auf mittlere Hitze herunter drehen, bis alle Körner gepoppt sind. Ich verwende hierfür einen Popcornloop (spezielle Vorrichtung mit Topfabdeckung), es geht aber natürlich auch mit einem Deckel. Danach das Popcorn in eine Schüssel geben, die vorher mit Butter ausgestrichen wurde.
Den Ofen auf 120 Grad vorheizen. Das Karamell bei niedriger Hitze verflüssigen. Einen Teil der Sahne dazugeben, damit es flüssiger wird. Die flüssige Sahne-Karamell-Mischung auf das Popcorn geben und gut verrühren.
Die Brezeln in einer Pfanne mit etwas Butter und dem Zimt „anbraten“ und den Rohrzucker dazugeben. Die Brezeln so lange auf dem Herd lassen, bis sich der Zucker verflüssigt hat und die Salzbrezeln davon überzogen sind. Die Salzbrezeln zum Popcorn-Karamell-Sahne-Gemisch geben. Etwas Salz hinzugeben und gut verrühren.
Die Mischung auf zwei Backbleche geben und das Meersalz darübergeben. Dabei darauf achten, dass nicht alles Salz nur an einem kleinen Teil Karamell hängen bleibt, sondern gleichmäßig verteilt wird. Das Karamell-Brezel-Popcorn bei 120 Grad ca. 30 – 40 Minuten, je nach Karamell-Anteil, im Ofen backen. Dabei alle 15 Minuten das Popcorn neu vermischen. Der Effekt davon: Es klebt nicht mehr und schmeckt knackiger. Wenn es nicht mehr bzw. kaum noch klebt, ist es gut.
Die weiße Schokolade in einem Wasserbad verflüssigen, mit etwas Sahne vermischen, damit sie nicht klumpt, und über das Popcorn geben, sobald es aus dem Ofen kommt. Lecker!
Kino in der Funkstation
Übrigens: Wer in den Genuss einer ausgefallenen Popcorn-Kreation kommen möchte und dazu noch echtes Kinofeeling erleben will, kommt zu den tollen Kino-Events in die Feierwerk Funkstation, zum Beispiel am 11.11.2023 zum Magischen Herbstkino:
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