Meine Tischtennis-Sozialisation war bis vor einem Jahr eine sehr familiäre, in den verträumten Gärten der Altmühltal Dörfer angesiedelte und erlernte sportliche Aktivität, um sich schöne Sommertage mit einem stundenlangen friedlichem Ping Pong Geräusch zu vertreiben. Hopfen Getränke konnte ich währenddessen leider noch nicht trinken. Damals war ich noch zu jung.
Letztes Jahr im September entschieden sich mein Funkstation-Kollege Tomek Zapart und ich, uns für die Firmenrunde im Tischtennis anzumelden, um etwas sportliche Ertüchtigung in den Arbeitsalltag zu bringen. Es folgte ein Einstufungsspiel gegen ein Stadtwerke Rentner–Team (O Ton: „ Hobt’s ihr aich verlaufn, oder wos?“). Eine Zugstunde vom friedlichen Altmühltal entfernt schlug ich nun auf hartem Großstadtbeton auf. Zack Bumm! Ganz nach dem Motto: Bis hierhin lief es noch ganz gut. Aber wichtig ist nicht der Fall, sondern die Landung! Und natürlich der Top Spin und das Team. Eh klar! Die Rentner haben uns dennoch an jenem Septembertag weggefegt. Es konnte nur besser werden.
Es wurde viel besser. Grandios sogar.
Fast Weltklasse. Quasi wie ein Phoenix aus der Asche des Einstufungsspiels emporgeschmettert und die Flügel etwas gestutzt, legte das Feierwerk Ping Pong-Team, ab dem vierten Saisonspiel, eine bis jetzt in der Behördenrunde beispiellosen und noch nicht gesehenen Siegesserie hin. Besonders positiv zu erwähnen ist hierbei eine fast bayernduselmäßige Auswahl des Teams: Tomek Zapart (Kollege und stellvertretender Capitano…Vereinsspieler a.d. und somit table tennis – godfather himself), Nel Walter (Tochter des table tennis–godfather, Vereinsspielerin und Trainierin), Cedric Belau (Vereinsspieler und Trainer), Hans Netzer (ehemaliger Mitbewohner…ja ich glaub der spielt Tennis…kleiner kann er bestimmt auch), Madeleine Baumann (Freundin des ehemaligen Mitbewohners…ich glaub sie spielt auch Tennis, ja), Martin Ehrlicher (Verwandtschaft…immer gut…und somit gleiche Tischtennis – Sozialisation…passt), Sebastian Schmidt (Sport – Kommilitone…Allrounder…ganz bestimmt) und meine Wenigkeit (Capitano) lehrten allen Behörden und Firmen das Tischtennis fürchten.
Punkt, Satz, Spiel, Sieg und Aufstieg!
Aus einem Hobbysport entwickelte sich so ein Ernst zu nehmendes, sowohl mit taktischen als auch technischen Raffinessen versehenes Rückschlagspiel. Auf einmal macht Verlieren wirklich keinen Spaß mehr, ohne Witz, lasst mal ernsthaft spielen jetzt, Jungs…und Madeleine: Punkt, Satz, Spiel, Sieg und Aufstieg! Easy. Smooth gelandet. Seit der smoothen Landung hat sich nun auch in der Funkstation Tischtennis als feste Größe etabliert. Egal ob Tischtennis – Turnier (Funkstation Open) oder Training, es ist immer was los. Jeden Dienstag werden zum Beispiel die Turnierplatten ausgepackt und stehen allen schmetterwütigen Kids, Jugendlichen und Erwachsenen unter Anleitung unserer Übungsleiter Nel und Cedric zur Verfügung. Ganz uneigennützig kann man wirklich sagen: Vorbeikommen lohnt sich und kosten tut es auch nichts und nur ein Schmetterball tut manchmal weh.
In der neuen Liga gibt es übrigens schon wieder ältere Herren in der Pension und irgendwie sind die auch wieder besser als man rein sportlich-optisch annehmen würde. Macht ja nix, meine Rente kommt bestimmt auch mal und eh klar wie ich mich dann beschäftige: Tischtennis zocken mit Adidas Socken.