Als Tochter eines Programmierers und Techniknerds bin ich schon sehr früh in Kontakt mit Computern, Fotokameras und den ersten Handys gekommen. In diesem Blogbeitrag berichte ich euch über meine spannende Arbeit im Feierwerk Trafixx und wie mich mein Weg dort hingebracht hat.
Obwohl ich in einem durch und durch technischen Haushalt aufgewachsen bin, in dem die Kommunikation in Programmiersprache stattfindet, zog es mich zunächst in eine ganz andere Richtung. Nach dem Abitur habe ich beschlossen, nicht dem Beispiel meiner Eltern zu folgen, sondern soziale Arbeit zu studieren, um einen sozialen Beruf ergreifen zu können. Vor allem interessierte mich die offene Jugendarbeit in Verbindung mit kultureller Bildung. Voller Tatendrang und Ideen ging es dann für mich in die offene Jugendarbeit, wo ich mich mit verschiedenen Projekten und Angeboten ausprobieren konnte. Um mehr über die kulturpädagogische Arbeit zu lernen habe ich dann eine zweijährige Zusatzausbildung zur Kulturpädagogin, mit dem Schwerpunkt Fotopädagogik, gemacht.
Beruf Medienpädagogin – wie Pädagogik und Medien zusammenpassen
Nach fünf Jahren in der offenen Jugendarbeit arbeite ich jetzt seit Anfang dieses Jahres im Trafixx als Medienpädagogin. Im Januar durfte ich einen Monat lang beim Radio Feierwerk reinschnuppern und konnte da ganz viel über die Radioarbeit lernen. Das was ich mitgenommen habe, können jetzt die Kinder und Jugendlichen in der wöchentlichen offenen Radioredaktion im Trafixx auch ausprobieren und kennen lernen. Neben der Radioarbeit, gibt es im Trafixx jetzt auch wöchentlich einen offenen PC Treff und eine Medienwerkstatt zu wechselnden Themen. Zum Beispiel können die Kinder und Jugendlichen Lightpainting ausprobieren, lernen wie man Videos schneidet oder Bilder bearbeitet.
Kreativ werden mit Medien
Wichtig ist mir vor allem die aktive Medienarbeit und der Ansatz, Medien kreativ zu nutzen. Außerdem versuche ich darauf zu achten, mit Medien zu arbeiten, die möglichst für alle zugänglich sind – also mit dem Smartphone fotografieren und filmen, oder kostenlose Software zu verwenden.
Minetest – während Corona virtuelle Welten bauen
Eine tolle kostenlose Software, die ich im Rahmen unseres Online-Programms während der Schließzeit viel benutze, ist “Minetest”. Da aufgrund der aktuellen Situation keine Angebote vor Ort stattfinden können, treffe ich mich gerade mit den Jugendlichen in der digitalen Welt. Gemeinsam bauen wir uns unsere eigene Welt auf unserem Minetest-Server. “Minetest” ist eine kostenlose Version des bekannteren Spiels “Minecraft” und kann auf dem Computer oder Smartphone gespielt werden. Das Open-World Spiel besteht aus einer Welt voller Blöcke, die abgebaut und zu anderen Materialen weiterverarbeitet werden können. Mit dieser digitalen Legokiste können die Jugendlichen so gut wie alles bauen, was ihnen in den Sinn kommt. Neben der kreativen Herausforderung bietet das Spiel auch die Möglichkeit, das technische Verständnis zu schulen, indem mit spieleigenen Stromkreisen auch automatische Türen, Aufzüge oder auch vollfunktionsfähige Maschinen gebaut werden können. Alle, die mit bauen und gestalten wollen, können sich per Mail bei mir melden und bekommen die Zugangsdaten für unseren Server.
Digitale Spiele, Bildbearbeitung am Computer, Radio… schlussendlich bin ich also doch irgendwie bei Medien und Technik gelandet. Als Medienpädagogin im Trafixx habe ich jetzt die Möglichkeit, die Welt der Medien mit Kindern und Jugendlichen gemeinsam zu erkunden. Und darauf freue ich mich sehr!
