Alles begann mit einem richtigen âGirl Crush.â Esther Diestelmann und Julia Viechtl waren vom ersten Tag an auf einer WellenlĂ€nge. Die Idee, einen Podcast zu machen, kam den beiden schon bald nach ihrem ersten Aufeinandertreffen. Bis sie diese schlieĂlich verwirklichten, dauerte es aber noch. Der Podcast âNahaufnahmeâ ist ein Feierwerk-Projekt. Dahinter stehen Julia und Esther. Julia arbeitet in der Fachstelle Pop, eine Anlauf- und Förderstelle fĂŒr die MĂŒnchner Musikszene. Ihre Kollegin Esther Diestelmann hat sie im Feierwerk kennengelernt. Sie leitet das Radio Feierwerk und verfĂŒgt als ausgebildete Redakteurin ĂŒber umfangreiche journalistische FĂ€higkeiten.
Ăber das Wie, Warum und die Geschichten drum herum
In dem Podcast sollen die Menschen, die die MĂŒnchner Subkultur gestalten, vorgestellt und genauer beleuchtet werden – die Sendungen sind eine Nahaufnahme des jeweiligen Machers. Es geht vor allem darum, wie die Menschen zu dem gekommen sind, was sie gerade tun. Und eben um die vielen Geschichten drum herum.
In der neuesten Folge ist Christian âKiesiâ Kiesler zu Gast. Er arbeitet als Booker im Feierwerk und ist unter anderem fĂŒr das Line-Up des Sound of Munich Now verantwortlich, ist zudem fĂŒr das Puls-Festival tĂ€tig. Das GesprĂ€ch hangelt sich an drei Stichwörtern entlang: Zeit, Laster und Sein. Kiesi spricht von seiner Kindheit im Osten, wie er dann schlieĂlich nach Gauting kam und wann das Ganze mit dem Veranstalten eben so anfing. Er erzĂ€hlt, wie ein Schlaganfall sein Leben verĂ€nderte und was er an MĂŒnchen mag, oder aber auch nicht. Zum einen sitze im Biergarten jeder neben jedem und jeder kann das tun, was er will. Zum anderen unterstehen wir aber auch alle einem gewissen Verwertungsdruck. Das heiĂt, dass man aus jeder Situation, aus jedem GesprĂ€ch einen Nutzen schlagen möchte. Man tut also nichts, ohne dabei ein bestimmtes Ziel erreichen zu wollen.
Ich will nicht nach Berlin!? Warum auch MĂŒnchen Raum fĂŒr Kreative bietet
Es geht im GroĂen und Ganzen nicht nur um die Personen und um ihre Geschichten, sondern vor allem auch um die Stadt. Jeder hat sich bewusst fĂŒr MĂŒnchen entschieden und möchte die Szene mit gestalten. Xenia Richter, aktuell Host im Blitz, lebte drei Monate in Berlin. Sie kehrte letztendlich aber wieder nach MĂŒnchen zurĂŒck, denn auch hier gibt es Raum fĂŒr Kreative, man muss sich den eben nur schaffen. Sie appelliert dafĂŒr, dass man an der Szene der Heimatstadt mitwirkt, damit sich diese auch weiter entwickeln kann.
Ebenso Ă€uĂerte sich Flo Kreier, Musiker und Journalist aus dem Chiemgau, in dem Podcast dazu: Er mag MĂŒnchen, weil sich die Szenen durchmischen und es keinerlei Spartendenken gibt. Doch man brauche zentrale Orte fĂŒr einen kulturellen Austausch, die nicht blitzblank poliert sind.
Jeder nimmt die MĂŒnchner Szene vielleicht ein bisschen anders wahr, doch eines haben sie alle gemeinsam – sie möchten die Subkultur in MĂŒnchen voranbringen. Jeder hat eigene Gedanken, Inspirationen und Dinge, die ihn antreiben. Und genau das macht sie zu dem, was sie sind. Jeder Einzelne ist ein Teil der MĂŒnchner Subkultur und gestaltet diese mit. Nur wenn man genau hinschaut, kann man das wie und warum verstehen. Und dabei vielleicht auch selbst ein bisschen weiter denken.
Jeden ersten Samstag im Monat wird der Podcast auf Radio Feierwerk 92,4 ausgestrahlt. Die einzelnen Sendungen könnt ihr auf der Feierwerk Website, auf podigee oder auch auf Spotify finden. Am kommenden Samstag (04.08., 21:00 Uhr) wird live aus dem NuĂbaumpark gesendet – schaut doch mal vorbei!