Selber machen

Die Stadt grüner machen – so kannst du Samenkugeln herstellen

Wahrscheinlich haben die meisten von euch mitbekommen, dass immer mehr Bienen und andere Insekten sterben. Um sie zu retten, gab es sogar einen Bürgerentscheid und die Münchner*innen haben dafür gestimmt, etwas für den Schutz der bedrohten Tiere zu tun. Aber kann nicht jede*r von uns auch einen kleinen Beitrag leisten? Die Kinder im Feierwerk Tatz haben zum Beispiel Samenkugeln hergestellt. In diesem Beitrag zeigen wir dir, wie auch du deine Umgebung ein bisschen bunt-blühender gestalten kannst.

Jede*r kann zum Gärtner werden!

Die Samenkugeln haben gleich mehrere positive Aspekte: sie machen die oft sehr graue Stadt ein Stückchen bunter und bieten Bienen, Hummeln und Co. eine geeignete Futterstelle. Es gibt auch fertige Samenmischungen mit – auch für uns Menschen – essbaren Blüten.  Außerdem kann so jede*r zum Gärtner werden, ohne eine spezielle Ausrüstung zu benötigen.

Die Samenkugeln lassen sich dem Guerilla Gardening zuordnen. Diese Bewegung setzt sich für grüne Städte und den heimischen Anbau von Gemüse ein. Leider ist der Anbau von Pflanzen im öffentlichen Raum oft verboten und wird als Sachbeschädigung gesehen. Daher ist es auch sehr wichtig. sich gut zu überlegen, wo man die kleinen Kugeln denn gedeihen lassen möchte. Sie machen sich natürlich auch im eigenen Garten, auf dem Balkon oder auf dem Fensterbrett sehr gut.

Auch beim Tag der offenen Tür im Feierwerk Nachbarschaftstreff Ende Mai haben wir fleißig Samenkugeln gerollt. Hier waren nicht nur die Kinder, sondern auch die Erwachsenen richtig begeistert!

Hier kommt die Samenkugeln-Anleitung!

Du benötigst drei Dinge:

1. Erde: Am besten nimmst du torffreie Bio-Erde aus dem Baumarkt oder Komposterde, die du noch mit Kaffeesatz oder Eierschalen anreichern kannst, um den Nährstoffgehalt zu steigern.

2. Tonerde: Findest du im Drogeriemarkt als Heilerde. Es gibt noch eine kostengünstigere Variante: Katzenstreu! Hier ist es wichtig, darauf zu achten, dass dieses zu 100 % aus Tonerde besteht und ohne Zusätze, wie zum Beispiel Duftstoffe, auskommt. Die Tonerde enthält viele Mineralien, hält die Samenkugeln zusammen und schützt die kleinen Samen nach dem Abwurf vor Räubern wie zum Beispiel Vögeln.

3. Samen: Verwende heimische Samen wie Ringelblume, Kapuzinerkresse, Kornblumen, Klatschmohn. Achte darauf, dass diese samenfest sind. Das bedeutet, dass die Pflanzen sich durch Bestäubung auch wieder vermehren können.

Für etwa sechs Samenkugeln brauchst du:

1 Teelöffel Samen (bei größeren Samen kann es etwas mehr sein)

4-5 Esslöffel Erde

4-5 Esslöffel Tonerde

Gib die Erde in eine Schüssel. Erdklumpen kannst du mit den Fingern zerkleinern und grobe Stücke, wie zum Beispiel Aststückchen, entfernen. Falls du mit Katzenstreu arbeitest, verarbeite dies zunächst im Mörser zu Pulver. Das Pulver gibst du dann zur Erde.

Anschließend kommen die Samen dazu und du verrührst alle Zutaten gut miteinander. Zuletzt gibst du Wasser hinzu. Das kannst du gut mit einer Wassersprühflasche machen, damit die Mischung nicht zu nass wird. Achte darauf, dass ein formbarer, aber immer noch fester Teig entsteht.

Forme nun etwa walnussgroße Kugeln, die du noch etwa zwei Tage auf einer Zeitung oder im Eierkarton ganz durchtrocknen lässt. So machst du deine Kugeln auch lange haltbar. Sind die Samenkugeln zu groß, kann es passieren, dass die Samen keimen, bevor sie ganz durchgetrocknet sind. Also lieber kleinere Kugeln formen.

Jetzt kannst du deine eigenen Samenkugeln verteilen und „abwerfen“. Sie sind auch ein tolles selbstgemachtes Geschenk. Viel Spaß beim Nachmachen und beim Begrünen der Stadt!

Lisa arbeitet im Tatz Kinder- und Jugendtreff, ist selbst gern kreativ, liebt Selbstgemachtes, Flohmarkt und Konzerte.

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