Kunst

Ausstellung “10 im Quadrat” im Farbenladen – Klingt kompliziert, ist es aber nicht

Wenn der Feierwerk Farbenladen voll ist, dann merkt man das vor allem daran, dass man von außen quasi nicht mehr durch die Scheiben reinschauen kann – alles beschlagen. Genauso war es auch Anfang Mai bei unserer Vernissage zu „10 im Quadrat Volume 3“. Und wer nicht bei der Vernissage dabei war, der hat im Mai jedes Wochenende die Gelegenheit bei uns im Farbenladen vorbeizuschauen.

10 im Quadrat – das hört sich nach Mathe an, das hört sich kompliziert an. Ist es aber gar nicht. Denn das Konzept unserer Ausstellung, der Junge-Leute-Seite der Süddeutschen Zeitung, ist simpel: Zehn junge Fotografen. Zehn junge Künstler. Die Mission: Jeder Fotograf muss jeden Künstler einmal porträtieren. Am Ende hat man 100 Aufnahmen. Die Fotografen dürfen für die Umsetzung der zehn Fotos ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Zum dritten Mal in Folge steht unsere Ausstellung unter dem Motto „10imQuadrat“.

Immer das Gleiche, aber doch unterschiedlich

Die letzten zwei Jahre haben bewiesen: Unser Ausstellungskonzept kommt bei den Gästen gut an. Auf der Vernissage sprach mich dieses Jahr eine Dame an und meinte, dass es doch das Schönste sei durch die Ausstellung zu gehen und zwar die gleichen Gesichter auf den Fotos zu sehen, aber trotzdem immer etwas Neues, etwas anderes in der Persönlichkeit zu entdecken. Worum es uns eigentlich mit dem Konzept geht, ist, dass wir junge Kreative aus München zusammenbringen möchten. Bei 10 im Quadrat haben die „Models“ keine professionellen Erfahrungen vor der Kamera – sie sind junge Musiker, Nachwuchsschauspieler, Literaten oder machen Stand-Up-Comedy.

Aber genau das macht die Begegnungen so spannend. Die junge Singer-Songwriterin Melli Zech sagte uns, dass sie durch die zehn Shootings mit den Fotografen viel dazu gelernt hätte, was Mimik und Gestik vor der Kamera betrifft. Als sie letzten Samstag im Farbenladen gespielt hat, gab es auch eine kleine Liebeserklärung: „Ich wurde gefragt, welches der Shootings mir am meisten gefallen hat. Özgün, es war deines.“, sagte sie an den Fotografen Özgün Turgut gerichtet, der selbst im Publikum saß.

Im Fokus: Die Persönlichkeit der Künstler

Was dieses Jahr bei der Ausstellung auffällt: Es geht sehr um die Innenwelten und Persönlichkeiten der Porträtierten. Um das, was sie tun, wenn sie nicht auf einer Bühne stehen. Um die Orte, an denen sie sich wohl fühlen. Um Selbstzweifel und wiederkehrende Gedanken und Selbstentfaltung – privat, sowie künstlerisch. Besonders deutlich kann man das bei den Porträts von Özgün Turgut und Sophie Carrara sehen.

Neben den Fotos haben wir uns aber auch um ein spannendes Rahmenprogramm bemĂĽht, das unsere Ausstellung begleiten wird. Hier hat man als Besucher die Möglichkeit einige der porträtierten KĂĽnstler live zu erleben, wie zum Beispiel Manekin Peace von Swango (am 25. Mai) oder Xavier D’Arcy (Finissage, am 26. Mai), die an den kommenden Wochenenden bei uns auftreten werden. Man darf sich auĂźerdem auch noch auf zwei spannende Talkrunden freuen: „LGBTQI – Wie tolerant ist MĂĽnchen?“ (19. Mai) und „Wohnst du schon oder lebst du noch?“ (25.Mai) . Dass unser Publikum Gesprächsbedarf hat, haben wir besonders letztes Wochenende gemerkt, als wir unter anderem mit Daniel Hahn vom Bahnwärter Thiel und David SĂĽĂź vom Harry Klein ĂĽber das MĂĽnchner Nachtleben diskutiert haben.

Die Hälfte unserer Zeit im Farbenladen in diesem Jahr ist rum – wir freuen uns aber riesig auf vier weitere Öffnungstage und eine tolle Finissage. Am Samstag (18. Mai) starten wir mit einer Beatbox-Session in das vorletzte Wochenende.

Vielen Dank für den schönen Gastbeitrag, liebe SZ Junge Leute-Redaktion!

Ornella arbeitet als freie Journalistin und ist Autorin bei der Junge-Leute-Seite der SZ. Für die Ausstellung 10 im Quadrat Volume 3 hat sie die kuratorische Leitung übernommen, Shootings koordiniert und begleitet. Das Team der Junge-Leute-Seite veranstaltet jedes Jahr eine Ausstellung im Farbenladen des Feierwerks. Das Konzept „10 im Quadrat“ hat die Junge-Leute-Seite 2017 zum ersten Mal umgesetzt – der Erfolg hat sich bis heute bewährt. Immer wieder lernen sich durch die Ausstellung Künstler kennen und schließen sich manchmal auch zu eigenen kreativen Projekten zusammen.

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