Zdenek Kotala war viele Jahre Sänger der Münchner Band “Freaky Fukin Weirdoz.” Irgendwann reichte ihm der kreative Output der Musik nicht mehr. Er begann mit dem Malen und Fotografieren. Anfangs fertigte er viele Zeichnungen mit Filzstift in schwarz und weiß an. Doch irgendwann hatte er es satt – und begann seine Werke kunterbunt zu gestalten. Bei der “HEADS” Ausstellung im Feierwerk Farbenladen kann man einige seiner abstrakten Malereien und Kollagen bewundern.
Ob auf Holz, Pappe oder auf Leinwand, ob Kollage oder nicht. Ganz egal – Hauptsache bunt. Und das bemerke ich auch auf der Vernissage. Zdenek Kotala schöpft das gesamte Farbspektrum aus und erschafft dabei in jedem Bild eine Harmonie der Farben und Formen.
Bilder, an denen man sich nicht satt sieht
Man muss nicht groß kombinieren, um zu erkennen, warum die Ausstellung den Namen HEADS trägt. Auf den meisten Bildern ist ein Kopf zu sehen. Augen, Nase, Mund und Haare sind eindeutig erkennbar. Diese Partien sind für Zdenek Kotala die markantesten Merkmale, die das menschliche Gesicht ausmachen. Eine Nationalität oder ein Geschlecht kann man nicht erahnen. Und das ganz bewusst: Er befreit die Köpfe von jeglichen Vorgaben und Zwängen.
“Das Bild soll ewig lange angeschaut werden können”, so der Künstler. Und genau deshalb ist es wichtig, dem Betrachter Raum für seine eigenen Interpretationen zu lassen. Seine Bilder sind für zu Hause gemacht. Man soll sich die Gemälde ins Wohnzimmer hängen können und sich nicht nach drei Tagen satt gesehen haben. Besonders die Haare der “Heads” fallen auf. Der Künstler beschreibt sie als sozialen und religiösen Ausdruck der Seele.Â
Surreale Köpfe laden zu verschiedensten Interpretationen ein
Seine Zeichnungen sind sehr abstrakt, deren Farben wirken sehr energievoll auf mich. Inspirationen und Motive findet Zdenek Kotala in der Natur und in der Architektur von Gebäuden. Studiofotos produziert er nicht. Neben den auffallenden Heads-Bildern entdecke ich noch einige Kollagen auf einem Tisch. Sie bestehen jeweils aus drei Bildern. Das oberste Bild soll den Kopf darstellen. Der Rest sind fotografische Ausschnitte eines weiblichen Körpers. Die Bildschnitte verfremden den Gesamteindruck, wodurch die anzüglichen Kollagen ebenso mystisch wie surreal wirken.
Der Künstler hat damit definitiv eine Ausstellung “for all art lovers” geschaffen. Und auch diejenigen, die nach ein bisschen Farbe in den kalten, grauen Tagen suchen, sind bei HEADS auf jeden Fall genau richtig!