Selber machen

Ein Platz zum Nisten und Ãœberwintern – wir bauen ein Insektenhotel

Zwei Wochen lang war es ganz schön laut in unserer Werkstatt. Es wurde eifrig geplant, gezeichnet, gesägt, gefeilt, geschraubt, gehämmert und gepinselt.  Der Plan war, gemeinsam mit Kerol Montagna, einer Bildhauerin aus München, ein ganz besonderes Insektenhotel für die Feierwerk Funkstation zu bauen. Denn unsere kleinen Nachbarn im Garten sollten ein tolles Plätzchen zum Nisten und Überwintern bekommen.

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Die Kinder waren von der ersten Sekunde an voll dabei und so ging es los mit Diskutieren, Skizzen Zeichnen und wieder Verwerfen und neuen Skizzen Zeichnen. Wie muss so ein Insektenhotel überhaupt ausschauen, damit sich die Insekten darin wohlfühlen? Wo genau nisten dann da Wildbienen? Wo muss es aufgestellt werden? Sonnig oder schattig? 

All diesen Fragen gingen die Kinder mit uns nach und überlegten, wie sie diese Infos beim Entwurf und Bau berücksichtigen konnten. Letztlich entstand eine große Skizze, die alle Kinder gemeinsam zeichneten und mit der alle einverstanden waren.

Und los ging’s mit der Bauphase!

Erstmal machten wir uns auf die Suche nach den passenden Materialien. Die Kinder hatten da ganz genaue Vorstellungen. und so wurde unser Lager diverse Male auf den Kopf gestellt, bis alle Kinder mit allem Notwendigen ausgestattet waren.Feierwerk_Blog_Funkstation_Insektenhotel_Bild_2

Wir schleppten also reichlich Holz in die Werkstatt. Darunter auch eine Holzpalette, Äste, Unmengen an Schilfrohr, durchlöcherte Backsteine, Holzwolle, Hasendraht und sogar Dachpappe. Kerol überraschte uns mit ein paar dicken Holzscheiben aus Baumstämmen und zwei Holzböcken, worauf wir das Insektenhotel aufbauen konnten. Denn wie uns Kerol erzählte, sollte ein Insektenhotel immer etwa einen halben Meter erhöht aufgestellt werden. So bliebe es geschützt vor Schlingpflanzen, Bodennässe und auch Haustieren.

Neue Lieblingsbeschäftigung: Bohren! Aber nur mit Schutzbrille!

Jedes Kind gestaltete ein Zimmer für die Insekten und stattete dieses nach seinen Wünschen aus. Etwa mit Ästen, die natürlich mit Löchern versehen werden mussten, damit Wildbienen und Co hineinschlüpfen können.

Gebohrt wurden Löcher in der Größe von 3 bis 8 mm. Den Kindern erschien das gleich logisch. „Ja, die Löcher dürfen nicht zu klein sein, damit die dicken Bienen nicht steckenbleiben. Aber zu groß auch nicht, sonst fallen die Babys raus!“. Genau!!! Bohren wurde zur Lieblingsbeschäftigung der Kinder. Sie ist ja auch cool, unsere Ständerbohrmaschine. Holz markiert und fixiert, Laser an und los geht’s! Aber Obacht, zum Bedienen der Bohrmaschine müssen unbedingt die Haare zusammengebunden werden! Das Tragen einer Schutzbrille wurde nach kurzer Zeit auch zur Selbstverständlichkeit.

Viele Kinder entschieden sich auch für das Schilfrohr. Das musste nur auf die richtige Länge (etwa 15 cm) gekürzt und dann in eine alte Konservendose gesteckt werden und fertig war eine super Nisthilfe für Wildbienen.

Bevor die Kinder ihre Zimmer – sofern sie aus Holz gebaut waren – auf den Unterbau aus Holzböcken und Palette schraubten, ölten sie diese noch mit Leinöl ein. Das Öl ist ein natürlicher Schutz für das Holz.

An unserem letzten Bautag tüftelten wir an einer Lösung für das Dach. Denn das Insektenhotel sollte vor Wind und Wetter geschützt sein. Mit diversen Holzbrettern, Holzleisten und Dachpappe wurde gemeinsam ein Dach gezimmert, das ein bisschen an einen Hut erinnert, oder? 

Und fertig war ein wirklich einmaliges, kunstvolles Insektenhotel, das seitdem den Garten der Funkstation schmückt. Vielen vielen Dank an alle Baumeister*innen und natürlich auch an Kerol! Wir alle freuen uns schon auf interessante Beobachtungen! Schon mal eine blaue Wespe gesehen?

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