Am 3. März war die Ernährungsberaterin Sina Schwenninger für ein Erlebnisfrühstück in der Feierwerk Funkstation zu Besuch. Sie hat wertvolle Infos und Tipps rund um das Thema gesunde Ernährung gegeben – natürlich alles im Rahmen eines gesunden und gemütlichen Frühstücks! Ich war auch dabei und hab mir die tollen Infos nicht entgehen lassen.
Ein Blick auf die Ernährungspyramide
Als erstes baut Sina Schwenninger die Ernährungspyramide als großes Banner und die wichtigsten Utensilien für das Frühstück auf. Dann trudeln auch schon die ersten Mütter mit Kindern ein und es geht los. Gemeinsam mit einigen freiwilligen Helferinnen wird fleißig Obst geschnitten für ein Müsli aus Haferflocken und Joghurt. Haferflocken sind wahnsinnig gesund – sie machen sehr satt und natürlich enthält auch der Joghurt wichtige Nährstoffe (wenn man darauf achtet, dass die Milch aus artgerechter Haltung kommt, aber dazu später mehr). Während Sina Schwenninger mit den Müttern das Frühstück zubereitet, denke ich mir, dass es eigentlich gar nicht viel braucht und auch nicht lange dauert, schon gesund in den Tag zu starten. Ein Schmankerl ist übrigens auch der selbstgemachte Schokoaufstrich – eine sehr gute Alternative zu Nutella, das ja bekanntlich nicht besonders gesund ist und sehr viel Zucker enthält. Das Rezept zum Nachmachen gibt’s als Bild. Auch hier bin ich überrascht, dass so wenige Zutaten drin sind und der Zeitaufwand nicht groß ist. Ich werde den Brotaufstrich jetzt auf jeden Fall öfter machen. Die Ernährungspyramide ist ein sehr guter Anhaltspunkt, wenn man wissen will, was jede*r ab dem ersten Geburtstag zu sich nehmen sollte. Übrigens ist der allseits geliebte Kaffee auch gesund – zumindest 3-4 Tassen am Tag. Das ist auf jeden Fall gut zu wissen!
Saft ist nicht unbedingt gut und Cola sowieso nicht
Cola ist sehr ungesund – das ist auf jeden Fall bekannt. Wenn wir Cola trinken, kann das wirklich Diabetes auslösen – deshalb gibt Sina Schwenninger den Tipp, Cola am besten komplett zu streichen. Auch beim Thema Saft passe ich in Zukunft auf, denn der enthaltene Fruchtzucker ist letztendlich auch nur Zucker, der beim Trinken in sehr großer Menge aufgenommen wird. Diese große Menge nehmen wir beim Essen von Obst automatisch gar nicht auf. Auch die pürierten Früchte in Form von Quetschies, die es für Kinder gibt, sind unnötig. Dadurch, dass das Kind nicht kaut, entsteht kein Sättigungsgefühl und das Fruchtpüree wird nur runtergeschluckt. Dabei ist es wichtig, dass Kinder kauen lernen und Geschmackserlebnisse haben.
Fragen und nützliche Antworten von einer Expertin
Die Mütter nutzen die Gelegenheit, eine Expertin beim Frühstück dabei zu haben und stellen viele Fragen. „Ist Tiefkühlgemüse gesund?“ – Ja, Tiefkühlgemüse ist sehr gut, mit tiefgekühlten Erbsen, Brokkoli und Spinat lässt sich schnell und einfach eine gesunde Mahlzeit zubereiten. Auch die gute alte Kartoffel ist super und enthält viel Eiweiß und Magnesium, ist also sehr hochwertig. Außerdem kommt die Frage nach einem ausgewogenen Frühstück für Kinder auf. Das beste Beispiel ist das soeben zubereitete Frühstück: Haferflocken mit Joghurt und Obst, oder – wer es süßer mag – Vollkornbrot mit selbstgemachtem Schokoaufstrich.
Bei Milchprodukten und Fleisch bitte auf das Tierwohl achten
Wenn Fleisch, dann ist Bioqualität wichtig. Da geht es einerseits natürlich um den Tierschutz, denn Tiere in Massentierhaltung werden gequält. Sie bekommen Soja und Mais als Futter, was eigentlich nicht ihrer Natur entspricht und entzündungsfördernd wirkt. Artgerecht sind Heu und Gras als Futter, was besser für die Organe ist. Bei Fleisch in Bioqualität ist das zumindest in den meisten Fällen gegeben. Doch nicht nur beim Fleisch ist es wichtig, auf die Qualität zu achten, sondern auch bei Milchprodukten. Die sind logischerweise auch nur dann gut, wenn es den Kühen gut geht. Zum Thema Milchprodukte beantwortet Sina Schwenninger auch viele Fragen. Fruchtjoghurt und auch Actimel sind Zuckerfallen. Besser ist, Naturjoghurt in guter Qualität zu kaufen und selbst Früchte dazu zu mischen. Generell ist es einfach wichtig, dass wir darauf achten, woher unsere Milch und Milcherzeugnisse kommen. Hier ist es hilfreich, dass wir – wie auch beim Fleisch – am besten auf Bioqualität achten.
Zuckerfallen und Besonderheiten für Kinder von 1 – 3
Die große Gefahr ist, dass Kindern, aber auch generell unserem Körper, über den Tag verteilt zu viel Zucker zugeführt wird – zum Beispiel in Form von Nutella zum Frühstück (hier lieber die selbstgemachte Schokocreme probieren), Fruchtjoghurt als Zwischenmahlzeit und irgendwas mit Ketchup zum Abendessen. Sehr kleine Früchte, wie Heidelbeeren, Trauben, Rosinen oder Nüsse sind für Kinder gefährlich, weil sie sich daran verschlucken können. Außerdem sollten rohe tierische Lebensmittel wie nicht durchgegartes Fleisch, Rohwurst, Rohmilchkäse, rohe Eier und roher Fisch tabu sein. Sie enthalten manchmal gefährliche Krankheitserreger. Übrigens ist es nützlich, die Kinder ab einem Jahr bei der Familienkost mitessen zu lassen und nicht extra zu kochen, denn ab diesem Alter sind die allermeisten Lebensmittel ok.
Generell gibt Sina Schwenninger den Tipp, dass wir planen, was wir die nächsten Tage kochen, einen Einkaufszettel schreiben und danach einkaufen gehen. Außerdem ist es gut, wenn ein Vorrat an bestimmten Lebensmittel in der Küche ist, aus dem eine Mahlzeit zubereitet werden kann, zum Beispiel Tiefkühlgemüse und –beeren, Kartoffeln, Vollkornprodukte, Kräuter, Olivenöl. Auch Halbfertigprodukte, wie ein fertiger Pizzateig, der mit frischem Gemüse belegt wird und ein Salat dazu, sind absolut in Ordnung.
Wichtig: Ernährung soll Spaß machen – das kann Kindern schon früh beigebracht werden
Gesund und ausgewogen sollte Ernährung sein, aber dabei nicht vergessen, das Thema nicht zu streng zu nehmen. Der Spaß am Kochen soll bleiben. Wenn uns bestimmte Produkte einfach nicht schmecken, obwohl sie gesünder wären, zum Beispiel Vollkorn- statt Weizennudeln, müssen wir uns nicht zwingen, sie zu essen. Wichtig ist die Ausgewogenheit. Schön ist es auch, Kinder am Kochprozess teilhaben zu lassen. Sie können schon früh mithelfen, zum Beispiel mal eine Banane zerquetschen oder ein Brot schmieren.Â
Bei so vielen Tipps rund um das Thema Ernährung kann eigentlich nichts mehr schief gehen. Für mich war das Erlebnisfrühstück eine super Anregung, um einfach und gesund zu kochen. Und ich hab auch viel gelernt dabei – zum Beispiel, dass es weniger Aufwand als gedacht braucht, um sich gesund und ausgewogen zu ernähren.