Schon immer hatte ich Lust, eine richtige Ausstellung zu machen, um meine Arbeiten zu zeigen. Leider ist so etwas nicht einfach in München. Als ich dann mitbekam, dass der Farbenladen genau für solche Zwecke zur Verfügung gestellt wird, hab ich mich direkt ans Feierwerk gewendet, wo ich auch selbst regelmäßig Konzerte veranstalte. Erstmal war ich ziemlich überrascht, dass ich einen Termin für in eineinhalb Jahren angeboten bekommen habe. Aber ich habe mich trotzdem schon damals sehr auf die Zeit gefreut. Das liegt dann wieder an dem Problem ‘München’. Hier gibt es viele kreative Personen, aber wenig Optionen, um seine Werke zu präsentieren.
Wie das Konzept der Ausstellung geboren wurde
Von Anfang an war mir klar, dass ich auf jeden Fall mit mindestens einem weiteren Künstler ausstellen möchte. So kamen Eva Kellner-Schug, Lea Novi und ich dann zusammen. Lea und ich hatten bereits im Jahr davor eine Ausstellung in der Glockenbachwerkstatt oragnisiert – im Rahmen vom ersten „Zombie Sessions Festival“.
Da wir drei sehr unterschiedlich arbeiten, war es schwer, ein gemeinsames Thema zu finden. Fast einmal die Woche haben wir uns getroffen, um alles zu planen. Für uns war gleich klar, dass wir den Raum in der Zeit so gut wie möglich nutzen wollen. So kamen wir früh auf den Gedanken, dass nicht nur wir als feste Künstler ausstellen, sondern auch weitere Künstler jeweils eine Woche (bzw. von Donnerstag bis Sonntag) lang mit uns ihre Werke präsentieren. So entstand das Ausstellungskonzept von Halb voll / Halb leer.
Ein “Abstellplatz” dient als Ausstellungsraum
Die Kuration ging vor Ort recht schnell und unkompliziert. Obwohl wir alles gut durchgeplant und vorbereitet hatten, war es dann doch viel mehr, als erwartet. Jeden Abend Getränke zu verkaufen, Essen vorzubereiten und natürlich auch mal die eigene Ausstellung genießen, ist doch viel Organisation, die man unterschätzt hat. Ohne die Hilfe von unseren lieben Freunden und Verwandten, wäre das bis jetzt alles nicht möglich gewesen. Hier auch nochmal ein großer Dank an die lieben Leute vom Feierwerk, die uns das alles ermöglicht und uns bestmöglichst unterstützt haben.
Unsere erste Gastkünstlerin war Pauline Jordan, eine Goldschmiedin, die von 2. bis 4. November mit ausgestellt hat und unsere Ausstellung bereichert hat. In der zweiten Woche kamen die Fotografen Sandra Singh, Francesco Giordano, Gina Bolle, Anton Doqi und Manuella Braunmüller hinzu, die mit ihren Arbeiten teilweise sogar dauerhaft den Keller des Farbenladens bespielen. Einen Raum als Ausstellungsplattform zu nutzen, der eigentlich nur als Abstellplatz dient, finden wir echt großartig. So konnte wirklich der gesamte Raum genutzt werden.
Ein bunter Mix aus Gastkünstler, DJ Sets, Lesungen und Akustikmusiker
In der dritten Woche unserer Ausstellung kam die Künstlerin Pezi Novi, hinzu. Ihre Näharbeiten zum Thema “Work all around me” haben unsere Ausstellung super ergänzt und noch mehr Vielfältigkeit reingebracht.
Außerdem haben wir für jeden offenen Ausstellungstag ein besonderes Programm geplant. Wir hatten und haben viele andere Künstler dazu geholt, die unsere Abende musikalisch untermalen, aber gleichzeitig auf selber Ebene wie die Künstler, die ausstellen, stehen. Von live DJ Sets, über Lesungen und Akustikmusikern, hatten wir eine große Auswahl.
Unser Ziel war es, für einen Monat einen Freiraum zu schaffen, der Treff- und Austauschpunkt für Künstler (nicht nur aus der bildenden Kunst) und alle Interessierten bietet. Ich denke, dass haben wir auch geschafft. Es gab viele interessante Gespräche, wir haben neue tolle Leute kennengelernt und hatten bis jetzt eine super Zeit. Es war schön zu sehen, dass das Publikum ganz unterschiedlichen Alters und Herkunft war und sich jeder wohl gefühlt hat.
Wir freuen uns sehr auf die letzte Woche unserer Ausstellung, bei der Boris Saccone mit uns seine Werke präsentieren wird. Also kommt noch vorbei!
Ein herzliches Dankeschön geht auch an Max Lehmann, der sich oft um Technik und Equipment gekümmert hat und an die Musiker, die aufgetreten sind:
2.11. DJ Set von Rather (Timetripping) und After Show Party im Sunny Red von Lukas Steigerwald und Don Schmocko, 3.11. DJ Set mit Timetripping, 4.11. Akustikkonzert von Jakob Raster, 9.11. Lesung und Erzählung von Geflüchteten aus Uganda und Tansania mit anschließenden Tänzen, 10.11. Konzert von Frankie doesn’t know, 11.11. DJ Set von Ralf Zimmerman und Florian Bader, 16.11. DJ Set mit mtrl (IO), 17.11. DJ Set mit Timetripping und am 18.11. Gesang und Gitarre von Claire und Dani.
Uns stehen noch folgende musikalische Events bevor: 23.11. DJ Set mit Lukas Steigerwald und zur Finissage am 24.11. live mit Synthesizern von mtrl (IO)
