Selber machen

Orangen & Hände waschen – auf starker Forscherreise gegen Viren

Was sind das für verrückte Zeiten? Wir sind beinahe alle daheim, dürfen nicht in den Kindergarten oder in die Schule gehen, und die meisten Eltern arbeiten von zu Hause aus. Da vermisse ich die abwechslungsreichen Nachmittage, an denen ich mit den wundervollen Forscherkids im Feierwerk Dschungelpalast auf Forscherreise gehen darf. Bis wir uns wieder persönlich treffen können, um die Welt der Naturwissenschaft zu erkunden, wird es wohl noch ein wenig dauern. Daher lade ich euch auf diesem Kanal, dem Blog des Feierwerks, herzlich ein, mit mir ein wenig zu forschen & zu entdecken.

“Orangenvirus” – deshalb sieht das Virus aus wie eine Orange 

Unser Leben wird derzeit wegen eines kleinen Virus ausgebremst. Solche Viren sind kleine Dinger, Krankheitserreger, wie wir sie Jahr um Jahr und Tag um Tag um uns herum haben. Und trotzdem ist es dieses Mal anders. Anders, weil unser Körper noch keinerlei natürliche Gegenwehr gegen dieses Virus zur Verfügung hat. Jede*r von uns kennt wohl jemanden, der im letzten Jahr mal eine Grippe zu kurieren oder sich einen fiesen Magen-Darm-Virus zugezogen hat. Auch diese Krankheiten werden durch Viren verursacht. Ihr seht, dass es nicht nur gegen das neuartige Coronavirus nützlich ist, wenn wir wissen, mit welchen einfachen Mitteln wir es den gemeinen Krankheitserregern schwer machen können, uns krank zu machen.

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Darf ich vorstellen: eine als Virus verkleidete Orange. Wie diese Orange, kann man sich auch das neuartige Coronavirus vorstellen.

Um uns zu veranschaulichen, wie ein Virus aussieht, habe ich eine Orange zu einem kleinen Virus verwandelt. Die Orange ist nämlich sehr ähnlich aufgebaut, wie ein Virus: Ein Virus besteht aus einer Eiweißschale, in der der Bauplan des Virus geschützt aufbewahrt und transportiert wird. Umgeben ist diese Virushülle von einer Lipidschicht – genau das soll die Schale der Orange darstellen. Um sich zu vermehren, muss das Virus in die Zelle eines fremden Organismus eindringen, die wir als Wirtszelle bezeichnen. Das wiederum schafft das Virus mit Hilfe von Proteinen – Eiweißbauteilen – in der Schale, die wie ein Schlüssel die Türe in die Wirtszelle hinein öffnen können. Diese „Tür-Öffner“-Proteine sind als Nelkenblüten dargestellt, die ich in die Orangenschale gesteckt habe. Sobald ein Virus in den menschlichen Körper eingedrungen ist, versucht es, in eine einzelne Zelle zu gelangen, um sich dort der Vermehrungsmaschinerie zu bedienen und sich mehr und mehr im Körper des Infizierten auszubreiten.

Was beim Waschen der Orange – Quatsch, des Virus! – passiert

Wenn das Virus bereits in die Wirtszelle eingedrungen ist, muss es der Körper mit seinem Immunsystem schaffen, das Virus zu bekämpfen. Das ist schwer, da das Virus quasi zu einem Teil der eigenen Zelle wird und somit schwer zu erkennen ist. Besser wäre es also, dem Virus den Weg in den Körper zu verweigern oder zumindest zu erschweren. Dabei hilft Hände waschen. Klingt ganz einfach…ist es auch!!! Wie Du richtig Hände wäschst, kannst Du Dir hier gerne anschauen.

Waschen wir unsere Hände mit Seife, wird die äußere Schicht der Virusschale zerstört.

Aber wie genau hilft das Hände waschen dabei, den Virus unschädlich zu machen? In Seife sind sogenannte Tensiden enthalten. Das sind Teilchen, deren „Kopf“ einerseits Wasser besonders mag (hydrophil) & deren „Schwanz“ Fett besonders liebt (lipophil). Treffen diese Teilchen also beim Hände waschen auf ein Viruspartikel, binden die Seifenteilchen die Lipidteilchen der Virusschale an sich und verdrängen sie vom Wasser. Beim Waschen der Hände führt dies dazu, dass an der Virusschale gezerrt wird. Dabei kann es dann passieren, dass die Virusschale auseinander gerissen wird; so, wie eine Orangenschale stückweise abgeschält werden kann. Das Virus ist dadurch unschädlich gemacht und kann uns nicht mehr infizieren.

Wie kommen die Viren auf unsere Hände? – ein Experiment mit Pfeffer

Mit ordentlichem Händewaschen können wir die Viren also daran hindern, in unseren Körper zu gelangen. Aber wie kommen diese kleinen, unsichtbaren Teilchen überhaupt auf unsere Hände? Wir Menschen berühren ständig irgendwelche Gegenstände. Türklinken, Lichtschalter, Geldscheine oder Münzen und vieles mehr. Jedes Mal werden dort kleine Partikel hinterlassen. Eine erkrankte Person kann also auf all diesen Dingen Erreger hinterlassen. Fasst eine nächste Person an die so infizierten Gegenstände, können Viren an der Handfläche kleben bleiben. Dazu kannst Du ein einfaches Experiment machen. Verstreue ein feines Pulver, zum Beispiel Pfefferkörner, auf einer Oberfläche und berühre die Oberflächen dann mit Deiner Hand. Durch die Beschaffenheit unserer Haut bleibt das Pulver daran kleben. So passiert es auch mit einem Virus, den wir leider weder sehen noch fühlen können. Greifen wir uns dann noch an unsere Schleimhäute, die wir im Mund, in der Nase oder in den Augen besitzen, hat das Virus ein leichtes Spiel in unsere Körper zu gelangen und uns krank zu machen.

So schnell gelangen kleinste Erreger auf unsere Hände.  Von dort ist es nicht mehr weit, über eine der Schleimhäute, in unseren Körper einzudringen.

Hände waschen – damit gebt ihr dem Virus keine Chance

Möchtet Ihr jetzt den Rest des Tages mit Pfeffer an Euren Händen herumlaufen? Geht besser schnell die Hände waschen. Eine einfache Sache, die Ihr Euch angewöhnen und auch in Zukunft als selbstverständliche, regelmäßige Handlung beibehalten solltet. Weitere, einfache Maßnahmen, die uns und andere vor Erkrankungen zu schützen können, habe ich Euch hier zusammengefasst.

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Diese wenigen Maßnahmen helfen dabei, dass wir Viren und anderen Krankheitserregern den Weg in unseren Körper erschweren.

Nun wünsche ich Euch, dass Ihr gesund bleibt und gut durch diese verrückte Zeit kommt.

Vielen Dank für diesen tollen Gastbeitrag, liebe Andrea! Und schaut doch auch mal auf ihrem Blog vorbei – dort findet ihr viele weitere Forscher-Projekte!

Andrea Seidel sieht es als großes Glück, wenn man seine Leidenschaft teilen darf. Nicht nur in Forscherkursen, sondern auch in individuellen Forscherbausätzen oder in Schriftform, lädt sie gerne dazu ein, die Naturwissenschaft und Technik mit Spaß und Kreativität zu entdecken.

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