Urban Gardening, mal anders! Seit Juni 2019 gibt es das Kreativangebot Urban Gardening in der Feierwerk Funkstation. Im Rahmen des offenen Treffs für Kinder wurde für Familien und Kinder, die in der Feierwerk Funkstation eigenständig ein Hochbeet bewirtschaften, ein Platz zum Urban Gardening geschaffen. Einerseits geht es beim Urban Gardening um das gemeinschaftliche Gärtnern, das heißt dem Anbauen und Ernten von Gemüse. Andererseits geht es aber auch um die gemeinsame kreative Gestaltung des kleinen, bunten Stadtgartens. Die Leitung der kreativen Aufgabe übernimmt Mikka Klöppel, der ich ein paar Fragen zu ihrer Arbeit stellen durfte.
Bei der kreativen Gestaltung des Gartens haben Kinder die Möglichkeit, sich kreativ auszutoben. Hier können sie auch mal „rumbatzen“ und müssen sich nicht fein „akribisch“ an irgendwelche Vorschriften halten. Sie können sich also ganz kreativ in der Natur ausleben, jeder darf gestalten was und wie er will. „Wenn die Kinder Lust haben, zu schnitzen, dann können sie schnitzen. Wenn sie Bock haben, zu bauen oder zu malen, dann können sie das machen“, meint Mikka Klöppel, die Leiterin des Kreativprogramms. Die letzten Male haben die Kinder bereits den Zaun des Gartens angemalt und Möbel aus Paletten kreiert.
Ob draußen oder drinnen – die Natur oder Naturmaterialien stehen im Vordergrund
Wie mir Mikka erläutert, bieten die wenigsten Kindereinrichtungen in München die Gelegenheit, tatsächlich in der Natur mit Naturmaterialien oder anderen Gebrauchsgegenständen, wie alten Flaschen oder Dosen, zu arbeiten und zu gestalten. Oftmals werden zwar Naturmaterialien zum Basteln angeboten, aber die wenigsten gehen dabei mit den Kindern tatsächlich in die Natur. Das kreative Gestalten in der Natur und/oder mit Naturmaterialien macht aber gerade das Konzept des Urban Gardenings aus, wodurch es auch zur Besonderheit wird.
Als ich zu Beginn des Programms im Gemeinschaftsgarten der Funkstation erschien, waren dort schon einige Kinder fleißig dabei, die Umzäunung eines Pflanzenbeetes mit Acrylfarbe zu bemalen. Mikka gibt den Kindern oft Ideen als Vorlage, jedoch will sie ihnen ebenso Freiraum zur Förderung der eigenen Kreativität geben. Manchmal bringt sie Materialien mit, mit denen die Kinder anschließend machen können, was sie wollen.
Und dann wird gepinselt, ausgeschnitten und geklebt!
Für den Urban Gardening Nachmittag vom 03.07. stand die Anfertigung von Bienen aus alten Dosen als Deko für das bereits bestehende Insektenhotel auf dem Programm. Generell wurde das Insektenhotel erbaut, um eine bienenfreundliche bzw. insektenfreundliche Umgebung in der Stadt zu schaffen. Dabei können die Kinder erfahren und erleben, welche Tiere allgemein in dem Garten leben und was sie mit unseren Lebensmitteln zu tun haben.
Angesichts der Deko-Bienen konnten sich die Kinder alte Dosen aussuchen, die sie passend mit gelber und schwarzer Farbe anpinselten. Daraufhin half ich den Kindern, Löcher in die Dosen zu stechen, um dort anschließend Beine aus Faden zu befestigen. Anschließend haben wir noch Augen und Füße aus Knöpfen befestigt und Flügel aus Teilen einer Plastikflasche ausgeschnitten, um diese zuletzt auch noch aufzukleben. Und fertig waren unsere Bienen, die wir an die Bäume und an das Insektenhotel befestigten.
Bei dem kleinen, bunten Stadtgärtchen der Funkstation geht es also um das gemeinschaftliche Gärtnern mit anderen Menschen und das Anbauen und Ernten von Gemüse. Es geht aber auch darum, eine bienenfreundliche bzw. generell insektenfreundliche Umgebung in der Stadt zu schaffen. Neben der kreativen Mitgestaltung ist es den Macher*innen eben auch wichtig, dass die Kinder erfahren und erleben können, welche Tierchen in den heimischen Gärten so leben und was sie mit unseren Lebensmitteln zu tun haben.
Für die Gestaltung des Gemeinschaftsgartens sind natürlich alle Familien und Kinder herzlich eingeladen. Außerdem verleiht die Feierwerk Funkstation zusätzlich Plätze zum Anpflanzen von Hochbeeten. Fleißige Gärtner*innen vor!